[Lancia-Beta-Bastler]
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Lancia-Beta-Bastler

Teil 8: Das neue Schaltgestänge!

Die Turbomaschine ist jetzt eingebaut und nun suche ich eine Lösung für die Schaltung. Ich will das alte Schaltgestänge vom Monte wieder verwenden, aber Ihr fragt Euch bestimmt, warum das alte nicht mehr passen sollte. Ich zeige Euch erst einmal das Problem!

Montemotor ölverschmiert

Schaut einmal auf die untere Quertraverse. Dort steckt hochkant die erste Schaltachse. Unten an dieser Achse wird das Schaltgestänge vom Innenraum eingesteckt. Diese Schaltstange hat wieder einen Hebel der die Verbindung zu dem unteren Hebel vom Getriebe herstellt. Bewegt man den Schalthebel nach rechts oder links, so wird der Zapfen am Getriebe nach oben oder unten bewegt. Zieht man den Schalthebel nach vorne oder zurück, wird die senkrecht stehende Schaltachse gedreht. Diese gibt die Bewegung durch die obere, querliegende Schaltstange, weiter. Der Schaltarm am Getriebe dreht den Getriebezapfen so, dass die Gänge auf der gleichen Ebene eingelegt werden können.  Beispiel: 1. und 2. Gang liegen auf der gleichen Ebene. In Mittelstellung kann man nun durch die Bewegung des Schaltknüppels nach rechts die Ebene wechseln. Der Getriebezapfen wird nach unten bewegt und mit der Bewegung des Schaltknüppels nach vorne oder nach hinten, lassen sich die Gänge 3 und 4 einlegen.

Alles verstanden?

Dann zum Problem!

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Da ist das Problem! Mittig kommt das Schaltgestänge aus der Karosserie und trifft genau den Turbolader. Also muss ich die hochstehende Schaltachse, an der neuen Traverse nach rechts verschieben. Ein Flacheisen mit einer Buchse, angeschweisst an die Traverse, nimmt jetzt diese senkrechte Schaltachse auf.

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Nun erst einmal zum Getriebe. Der Getriebezapfen vom Thema Getriebe ist viel zu kurz. Ich musste erstmal eine Verlängerung bauen, die unten die Verzahnung des Getriebezapfens aufnehmen kann und oben das Schaltgestänge vom Montecarlo. Die Verzahnung habe ich gefeilt, das Andere konnte ich drehen und fräsen. Ein Winkeleisen quer auf das Getriebe montiert nimmt die Platte der Montecarlo Schaltwippe auf. Wir erinnern uns? Die Schaltwippe bewegt den Zapfen nach oben oder unten, dadurch Wechsel der Schaltebene. Der Hebel auf dem Zapfen schaltet die Gänge auf der Ebene.  Die Achse der Schaltwippe musste ich verlängern,  natürlich auch die Lagerung. Das ist das angeschweißte Rohr, das Ihr oben links sehen könnt. Lager habe ich aus Messing gedreht, genauso auch neue Buchsen für die Aufnahme der Kugelbolzen, der Schaltgestänge. Die originalen Kunstoffbuchsen sind durch Alterung zerfallen. Diese Buchsen habe ich schon an meinem anderen Monte verwendet, wo sie ohne Beanstandung funktionieren.

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Am Winkeleisen habe ich ein Fenster heraus gefräst und auf das Getriebe eine Plattform montiert, zum Aufnehmen des Kupplungsnehmerzylinders. Der Zylinder ist vom Montecarlo und müsste den Hebel der Thema Kupplung drücken können.

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Hier kann man noch einmal die Verlängerung des Getriebezapfens und die neuen Messingbuchsen sehen.

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Wir gehen jetzt einmal in den Innenraum. In die Mittelkonsole habe ich eine Öffnung geschnitten. Das Schaltgestänge kommt jetzt zum Vorschein. Wir erinnern uns? Dieses Schaltgestänge verläuft in den Motorraum und trifft genau auf den Turbolader.

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Schöne Ansicht durch den geöffneten Mitteltunnel. Links kann man die beiden Heizungsrohre sehen, die vom Motorraum zum Heizungskühler eine Verbindung herstellen. Rechts das Rohr beinhaltet den Gaszug der extrem lang ist. Aber jetzt wieder zum Schaltgestänge. An das Schaltgestänge habe ich ein neues Gestänge angefertigt, mit Kreuzgelenk und Adapterstück. Dieses Gestänge verläuft durch die Hilfe des Kreuzgelenkes nach rechts(von dieser Ansicht gesehen) und umgeht so den Turbolader. Das Schaltgestänge muss die Möglichkeit haben sich nach vorne und nach hinten bewegen zu können. Außerdem wird durch das Bewegen nach rechts oder links eine Drehbewegung erzeugt.

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Im Motorraum kann man gut das schräge Schaltgestänge erkennen. Das verwendete Kreuzgelenk ist aus dem Baumarkt von einer Ratsche.Oben ist der Gaszug zu sehen.

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Das schräge Schaltgestänge verläuft am Turbolader vorbei und trifft auf die senkrechte Schaltachse. An dem Schaltgestänge habe ich senkrecht eine neuen Hebel geschweißt, der beim Bewegen des Schalthebels nach rechts oder links die Schaltwippe auf dem Getriebe bewegt. Der Getriebezapfen bewegt sich dann nach oben oder unten. Dadurch verändert man die Schaltebene. Wird das Gestänge nach vorne oder hinten bewegt, dreht die senkrechte Schaltachse und der Hebel am Getriebe dreht den Getriebezapfen für die Gangwahl.

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Nochmals in den Innenraum. Das Gestänge vom Schalthebel ist nur am Schalthebel gelagert. Beim Vor- und Zurückziehen des Schalthebels verkantet sich das komplette Schaltgestänge durch das Kreuzgelenk. Einfacher gesagt, es faltet sich zusammen, so das ich keinen Druck auf das senkrecht stehende Schaltgestänge, (das auf der Motortraverse) ausüben kann. Ich kann keinen Gang einlegen. Das Gestänge im Mitteltunnel hat zu viel Luft und macht was es will und nicht was es soll. Ich fixiere das Innenraumgestänge mit einem Kugellager und zwinge es damit auf Kurs zu bleiben. Ergebnis: Es funktioniert. Ich kann schalten.

Als nächstes werde ich den Benzintank von hinten nach vorne in den Kofferraum versetzen. Das muss sein, erstens wegen Platzmangel und zweitens wegen der Brandgefahr. Der Turbolader sitzt genau neben dem Benzintank und dieser wird gute 850 Grad heiß. Äusserste Brandgefahr! Meint Ihr das funktioniert? Oder muss ich mir einen teuren Sporttank besorgen? Wir werden sehen!