Lancia-Beta-Bastler

Jetzt kommt die Wahrheit ans Tageslicht! Ist die Lancia Thema Turbo Maschine wirklich getunt worden bei Novitec, so wie es bei Ebay beschrieben war und es der Rico, aus Berlin, steif und fest behauptet hat? Übermasskolben, Sportnockenwellen, Zylinderkopf bearbeitet, Chiptuning, Ladedruckerhöhung? Oder ist es doch nur eine ausgelutschte und verheizte Turbomaschine? Dies wird sich beim Zerlegen heraus stellen.

Das ist das Kraftpaket, welches meinen Monte wie eine Rakete von 0 auf 100 beschleunigen soll.

Ihr kennt die Maschine schon. Diese war im Monte eingepaßt worden und ist auch schon Probe gelaufen. Fahren konnte ich damit aber noch nicht, weil die Karosserie damals noch nicht fertig war. Jetzt ist diese fertig und die Maschine kann ich so, nicht in ein fertig restauriertes Fahrzeug einbauen. Die Maschine muss zerlegt, gereinigt und vermessen werden. Außerdem müssen die Einzelteile auch noch lackiert werden.

Jetzt heißt es erstmal, die Maschine zerlegen und mal schauen, was an diesen Triebwerk getunt wurde!

Wie immer, sind gebrauchte Maschinen sehr dreckig und das gefällt mir überhaupt nicht!

Außerdem sieht das ganze Schlauch und Kabelgewirr sehr unordentlich aus, da muss ich auch etwas aufräumen!

Beim Zerlegen bekomme ich Hilfe von meiner Frau Tanja. Sie läßt sich nicht gerne fotografieren, wie man sieht!

Das Getriebe hat Sie schon einmal weg geschraubt!

Das Getriebe ist innen ganz schön ölig und wenn ich an die Hauptwelle greife, kann ich diese nach oben und unten bewegen. Das heißt, das Getriebe ist defekt. Oje, das fängt ja schon schlecht an!

Die Tanja zerlegt nun den restlichen Motor.

Solche Bilder sind sehr wichtig! Diese habe ich mir ausgedruckt und zu einer Mappe zusammen geheftet. Die Mappe hilft mir später, beim Zusammenbau. Wenn Alles zerlegt wird, kann sich keiner mehr die Positionen der Schläuche und Kabels mehr merken, da ist so eine Mappe, mit vielen Detailfotos, sehr, sehr hilfreich!

Und das sind die restlichen Kleinteile, die aber später noch weiter zerlegt werden!

Jetzt wird es spannend! Der Zylinderkopf wird abgenommen und dann kann ich die Kolben und die Zylinderlaufbahnen vermessen. Laut dem Rico soll der Motorblock, bei Novitec, überholt worden sein, d.h. die Kolben müssen größer sein, wie 84 mm.

Und, was meint Ihr, sind Übermasskolben verbaut? Nein, es sind original Kolben, mit einem Maß von 84 mm.

Auch die Nockenwellen sind original, mit einem Hub von 8,4 mm Auslass und 8,9 mm Einlass. Die Kanäle wurden auch nicht bearbeitet. Ich drehe jetzt mal den Kopf um und schaue mir die Brennraumseite an!

Und siehe da, der Zylinderkopf hat sogar einen Riss!

Toll, Rico, da hast Du ganze Arbeit geleistet! Da sieht man es wieder, die meisten Leute machen nur Sprüche und dahinter steckt nichts! Aber nicht bei mir! Ich sammle jetzt als erstes meine Kräfte und arbeite einen Schlachtplan aus! Das heißt für mich, das ich aus dem ganzen Schrott das Beste benutze, meine eigene Tuningmaßnahmen durchführe und ein Kraftpaket daraus entstehen lasse. Da ich mir schon so etwas gedacht habe, war ich in dieser Zeit auch nicht untätig. Ich besitze noch zwei Lancia Dedra Turbomaschinen. Eine davon ist komplett, mit Kabelstrang und Steuergerät in einem gepflegten Zustand. Die Andere ist nur ein  ein Motorblock mit Kopf und Einpritzanlage, aber mit einem Defekt, den ich noch nicht kenne!

Und das ist die defekte Dedra Turbo Maschine. Auch diese muss ich zerlegen und schauen, was an dieser Maschine defekt ist!

Der Kopf ist demontiert und die Zylinderlaufbahnen sehen noch sehr gut aus. Viel besser sogar, wie bei der Maschine aus Berlin! Ich glaube, den Block werde ich als Basis verwenden!

In meinem Hof sieht es aus, wie auf einem Schlachtfeld! Jetzt habe ich zwei Maschinen zerlegt und da kommt einiges eine Teile zusammen, aus denen ich dann, eine gute Maschine aufbauen kann. Dabei gibt es doch einige Unterschiede zwischen dem Dedra und Thema Aggregat. Ich muss dabei eine gesunde Mischung finden!

Das ist der Dedra Zylinderkopf!

Und im Brennraum befindet sich ein durchgebranntes Auslassventil! Ansonsten hat der Zylinderkopf keinen Riss oder Schaden!

Im Vergleich, sind beide Köpfe gleich!

Der Schaden ist gut zu erkennen!

Ganz schön angefressen, das Auslassventil! Die Zylinderlaufbahn hat dabei aber nichts abbekommen, gut so. Daneben steht schon das Auslassventil vom Thema Kopf. Mein Plan lautet: Ich verwende den Motorblock und den Zylinderkopf vom Lancia Dedra Turbo. Dabei repariere ich den Kopf, indem ich das Auslassventil aus dem Lancia Thema Zylinderkopf verwende. Aus zwei mach eins!

Wie konnte so ein Schaden nur entstehen? Bestimmt wurde mit einem sehr hohen Ladedruck gefahren, so dass das Gemisch zu mager war. Das heißt, zu viel Luft, zu wenig Benzin! Bei einer Ladedruckerhöhung sollte auch die Einspritzmenge erhöht werden, dann passiert so etwas auch nicht!

Gut, dann fange ich mal mit der Überholung an! Als erstes verwende ich den Ansaugkrümmer vom Lancia Thema. Diese hat eine Drosselklappe mit einem Durchmesser von 56 mm. Die Dedra Drosselklappe hat nur einen Durchmesser von 52 mm. Die Größere gewinnt, die nehme ich! Das Design des Ansaugstutzens gefällt mir aber nicht! Ich hätte gerne ein paar Nuten eingearbeitet. Ich glaube das sieht dann etwas besser aus, wie das glatte Design!

Das Ganze schön sorgfältig auf der Werkbank ausgebreitet!

Dann reden Wir mal über die angestrebten Tuningmaßnahmen! Es wird die größere Drosselklappe verwendet. Der Zylinderkopf wird extrem geplant, Ein- und Auslasskanäle werden bearbeitet, die Übergänge zum Ansaugstutzen und zum Auspuffkrümmer werden angepaßt, die Einlassventile werden abgedreht und poliert, Auslassventile werden nur poliert, das Schwungrad wird erleichtert und die Ausgleichwellen werden still gelegt. Na, da habe ich doch Einiges vor und es wird nicht nur davon geredet, sondern auch gemacht!

Dieser Kopf wird bearbeitet!

Und das Schwungrad wird erleichtert!

Hauptsächlich auf der Rückseite wird die Erleichterung erfolgen!

Zum Entspannen fräse ich ert einmal die Quernuten in das Gehäuse des Ansaugstutzens. Nur so zur Optik!

Mit dem Teilapparat  will ich mit einem 12 mm Radiusfräser, 3 mm tief und jeweils alle 18° eine Nut einfräsen  Ist nich ganz einfach, aber eine kleine Herausforderung für mich!

Auch wenn es nur zur Zierde dient, muss der Ansaugstutzen mit der Messuhr ausgerichtet werden. Ansonsten werden die Nuten nicht gleichmässig!

Jetzt gehts los! Die erste Nut wird eingefräst!

Dann wird der Stutzen mit Hilfe des Teilapparates um 18° weiter gedreht und die zweite Nut wird eingefräst!

Und fertig sind Nuten! Weiter läßt sich der Stutzen nicht mehr drehen, aber das ist auch nicht notwendig, 7 Nuten reichen für die Optik!

Im nächsten Kapitel zeige ich Euch meine Tuningmassnahmen, an dieser Turbomaschine!