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Lancia-Beta-Bastler
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Bremsleitungen rekonstruieren
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Ja genau! Bremsleitungen rekonstruieren und nicht erneuern. Warum dass? Weil die alten Bremsleitungen herausgschnitten worden sind und nur noch verbogene Restleitungen vorhanden waren. Deshalb habe ich mir das Herstellen von Bremsleitungen selbst angeeignet, natürlich so günstig, wie es nur geht. Mein Budget ist halt nur sehr gering. Aber was ich kann, dass könnt Ihr auch erlernen. Schaut einfach mal wieder zu, wie ich an meinem Lancia Montecarlo Turbo neue Bremsleitungen rekonstruiere!
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Das sind alle Bremsleitungen, die ich noch in Ersatzteil Kisten gefunden habe. Im Innenraum sind noch Bremsleitungen vorhanden, aber weder im Motorraum oder im Kofferraum sind noch Bremsleitungen, die zu den einzelnen Radbremszylinder führen. Das Teil links ist der alte Bremskraftverstärker. Ob dieser noch zu gebrauchen ist?
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Für 10€ - 15€ bekommt man einen 5m langen Bremsleitungsring mit einem Aussendurchmesser von 5 mm. Was braucht man noch?
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Im Internet bei Ebay bekommt man ein Bremsleitungsbördelgerät, einen Rohrschneider und eine Biegezange im Set für ca. 30€. Dieses Set ist wirklich eine billig Ausführung und wurde im Oldtimer Praxis Heft schon einmal getestet, mit dem Ergebnis: Unbrauchbar! Das hat mich erst recht herausgefordert! Ich wollte es genau wissen. Kann man damit wirklich keine brauchbaren Bördelungen anfertigen?
Ach, ja: Für die Bremsleitungen werden noch Gewindehülsen mit den Maßen M10 x 1,25 Ausführung F, benötigt, die ich auch bei Ebay günstig bekommen habe. Der Händler heißt WUM Auteile und verkauft günstige Neuteile für den Fiat 124 und dieser Fiat besitzt die gleichen Gewindhülsen, wie der Lancia Montecarlo.
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Das Problem an dem billig Bördelgerät ist diese Spannzange. Beim Pressen rutscht die Bremsleitung durch diese Spannzange und es entsteht dadurch keine Bördelwulst. Also habe ich die Zwischenfläche um 0,5 mm abgefräst. Diese ist zwar etwas gehärtet aber mein Vollhartmetallfräser hat es dennoch geschafft. Da die meisten von Euch aber keine Fräsmaschine im Haushalt haben, kann man die Spannfläche auch mit der Flex nacharbeiten. Durch die Abtragung kommen die Bohrungen weiter zusammen und die Bremsleitung wird stärker gespannt. Jetzt ist auch eine vernünftige Bördelung der Bremsleitung möglich!
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Und was fehlt jetzt noch? Entweder schöne Bilder vom Verlauf der Bremsleitungen im Lancia Montecarlo, so wie ich es später zeige oder zum Abkupfern ein intakter Lancia Montecarlo. Ja, ich weiß, an der Frontlippe platzt der Lack ab, das muss ich wieder nach lackieren. Die Frontlippe ist gummiert und darauf hält der Lack schlecht.
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Das Hinterteil vom Monte auf Auffahrrampen gestellt und so kann ich mich schön gemütlich darunter legen und den Verlauf der Bremsleitungen abschauen.
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Und jetzt geht es los. Meine erste Bördelarbeit beginnt!
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Im Bördelsatz ist eine Bördelscheibe dabei für die richtige Bremsleitung. Auf dem Spanneisen steht noch zum Einspannen die richtige Größe. Meine Bremsleitung ist 5 mm stark. Ich spann zum Umbördeln die Leitung genau so weit raus, wie die Höhe der Bördelscheibe. Die Bördelscheibe besitzt noch einen Stift in der Mitte, der verhindert, das sich beim Spannen und beim Bördeln, der Innendurchmesser der Bremseitung verengt.
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So, nun die Bördelscheibe auf die Leitung stecken. Halt!! Ich habe noch etwas vergessen!
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Die Gewindehülse (M10 x 1,25 Ausführung F) muss vor dem Umbördeln noch auf die Leitung gesteckt werden. Später drauf stecken ist nicht mehr möglich!
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Und jetz kommt die Gewindepresse zum Einsatz! Mit dieser wird der Bördelring bis auf das Spanneisen gedrückt, dabei verbiegt sich der kleine Knebel der Presse. Ist halt ein billig Produkt, aber der Knebel läßt sich auch wieder gerade biegen. Also nicht so schlimm!
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Und das ist dann das Ergebnis! Eigentlich gar nicht mal so schlecht, oder?
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Perfekt! Ausser die Macken durch das Spanneisen. Die Bördelung ist aber geglückt!
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Bei meinem billig Bördelsatz war noch eine billig Biegezange dabei. Mit dieser läßt sich die Bremsleitung aber gut biegen. Ist zwar kein Präzisionswerkzeug, aber funktioniert.
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Ich biege einen 90° Bogen, wobei ich etwas über 90° biege, weil sich die Leitung wieder etwas zurück biegt.
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Und siehe da, perfekt gebogen. Mit der Hand kann man auch die Bremsleitung etwas noch in Form bekommen.
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Also, das ist die Ansicht im Motorraum hinten. Vom Innenraum kommen 4 Leitungen raus, 3 davon enden in Messingschrauben. Aber wohin führen diese? Und warum 4? Ich versuche es einmal zu erklären. Die Leitung in der Mitte ist gar keine Bremsleitung, sondern der Anfang der Kupplungsleitung, die auch nicht mehr existiert. Vom Hauptbremszylinder verlaufen zwei Leitungen nach hinten. Beim Betätigen der Bremse läuft das Hydrauliköl einmal direkt nach hinten zu den einzelnen Radbremszylinder und die andere nach hinten zum Bremskraftverstärker. Dort wird mit Hilfe des Motorunterdruckes, des Bremswirkung verstärkt und das Öl wird nach vorne zu den vorderen Radbremszylindern gedrückt. Das heißt, nur der vordere Bremsdruck wird verstärkt. Manche Montecarlo Fahrer bauen diesen Bremskraftverstärker aus, weil beim Monte die vorderen Räder schnell zum Überbremsen neigen. Die zweite Serie hat auch keinen Bremskraftverstärker mehr. Es ist auch so, das ein Auto vorne zu 2/3 bremst und hinten nur 1/3. Außerdem hat der Monte auf der Vorderachse kein Gewicht und die Räder bleiben gerade, wenn es nass ist, stehen und dann rutscht man über das Ziel hinaus. Ich habe aber vorne den Kraftstofftank, mit einem Volumen von 59 Litern, eingebaut. Das sind also gute 60 Kg Gewicht mehr, die ich auf der Vorderachse habe. Dadurch müsste der Monte etwas mehr Grip auf den Vorderrädern haben. Viel Theorie, aber die Praxis wird es zeigen.
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Die Bremsleitung kommt vom Hauptbremszylinder nach hinten auf einen Verteilerblock. Dort wird die Bremsflüssigkeit zu den einzelnen hinteren Radbremszylinder verteilt. Diese habe ich schon erneuert und wie genau das funktioniert, zeige ich Euch jetzt!
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Den Anfang habe ich Euch schon weiter oben gezeigt. Nun schraube ich die neue Bremsleitung in den Verteiler. Die Bremsleitung besteht noch aus dem ganzen 5 m Ring, nur das ich den Anfang Umgebördelt und mit einer Gewindehülse versehen habe. Ich mache mir jetzt an der neuen Biegestelle eine Edingmarkierung. Genau dort, wo meine Hand ist, dort will ich um 90° nach unten.
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Mit meiner billig Biegemaschine stelle ich genau an der Markierung einen 90° Bogen her.
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Und wieder schraube ich die Bremsleitung an die Karosserie und schaue mal, ob meine Biegung paßt. Leichte Biegekorrekturen lassen sich mit der Hand durchführen.
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Die nächste Markierung wird angezeichnet!
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Hier mal ein Bild von etwas weiter weg. Ihr könnt schön erkennen, das noch der ganze Ring mit dabei ist. Auf Verdacht die Bremsleitung zu kürzen, kann fatal enden. Stellt Euch mal vor, Ihr habt die Leitung schön gebogen und angepaßt und zum Schluß fehlt Euch 1 cm. Das wäre ärgerlich, oder?
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Ja, genau! Das ist noch die gleiche Leitung. Hier habe ich noch ein paar neue Biegungen hergestellt.
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Noch eine Biegung!
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Noch ein paar Biegungen!
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Und jetzt läßt sich das Ende gut abschätzen. Ich muss nur noch um 90° nach unten, also traue ich mich jetzt, die Leitung auf Maß zu kürzen.
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Hier noch einmal zu sehen, wie ich um die Halterung der Quertraverse die Leitung legen muss.
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An das Ende der Leitung habe ich eine Gewindemutter eingeführt und dann umgebördelt. Hinten ist noch der Rest der 5 m Rolle zu sehen. Bis jetzt habe ich nur die linke, hintere Leitung neu angefertigt. Ich glaube, ich benötige mindestens noch eine 5 m Rolle!
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Jetzt muss ich nur noch die neue Leitung in die Karosserie einfädeln. Ich will die Leitung hinter den selbst angefertigten Benzinleitungen diese verlegen.
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Jetzt wird eingefädelt! Mit der Hand läßt sich die Leitung gut nachbiegen.
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Und das ist das Ende der Leitung mit Gewindebuchse. An diese habe ich schon zum Testen ein Bremsschlauch montiert. Paßt!
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Hier noch etwas deutlicher und jetzt noch der Verlauf von hinten nach vorne.
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Der Verlauf über den Träger!
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Und hier bis zum Aluverteilerblock!
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Wie ich die anderen Leitungen hinten angefertigt habe, das muss ich jetzt nicht mehr zeigen. Hier noch einmal zur Funktion.Beide Leitungen, die vom Hauptbremszylinder kommen, laufen über diesen dicken Stahlblock. Dieser ist mit einem Kabel verbunden und bei einem Min Druck leuchtet das Bremslämpchen im Armaturenbrett auf. Von diesem Block verläuft eine Leitung zum hinteren, rechten Radbremszylinder und die andere in den Bremskraftverstärker von oben rein.. Aus dem Bremskraftverstärker kommt hinten, eine Bremsleitung heraus, verläuft nach unten und wieder nach vorne in den Kofferraum. Dort ist ein Aluverteilerblock, der die Bremsflüssigkeit auf die beiden Radbremszylinder verteilt. Ganz einfach aufgebaut,oder?
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Nochmal ganz kurz: Aluverteilerblock für hintere Radbremszylinder. Bremsdruck nicht verstärkt! Gussblock: Für Warnleuchte bei Druck Min! Linker Messinganschluss: Druckleitung vom Hauptbremszylinder zum Bremskraftverstärker Unterer Messinganschluss: Verstärkter Brems- druck wird zu den vorderen Radbremszylinder gefördert!
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Am Bremskraftverstärker kommt der Druck von oben rein und hinten verstärkt raus!
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Und der Messinganschluss in der Mitte ist für die Kupplungsleitung. Das Gewinde ist auch größer, da passen die Gewindehülsen M10 x1,25 nicht rein! Also verwechseln kann man dies nicht!
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Und das ist der Rest von der vorderen Bremsleitungen. Diese werde ich auch neu anfertigen. Nur den Verteilerblock verwende ich noch.
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So und woher kommt jetzt die Bremsleitung von hinten her. Könnt Ihr das rechteckige Loch sehen und dort verläuft eine Leitung von der Mitte unter das Rechteck nach rechts zum Aluverteilerblock. Genau dort wird die Bremsflüssigkeit zum rechten und linken vorderen Radbremszylinder verteilt.
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Vom Verteilerblock lege ich eine neue Leitung nach rechts (Fahrtrichtung) bis in das rechte Loch, unter der Stossdämpferaufnahme.
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Und die obere Leitung verläuft zum linken Radbremszylinder!
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Und so sehen dann die fertigen Bremsleitungen aus!
So und nun probiert es mal selbst aus. Ich denke mal, das Ihr nur eine Leitung anfertigen müsst und nicht wie ich 10 m Bremsleitungen. Jetzt stellt sich natürlich die Frage:” Hole ich mir für eine Leitung ein teures Bördelgerät oder ein billig Gerät, das nur mit etwas Nacharbeit funktioniert!” Für mich hat die Billigausführung genügt und mein Auto bremst auch noch!
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