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Lancia-Beta-Bastler
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Bremszangen vorne überholen
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Vorne hat der Lancia Beta besondere Bremszangen mit zwei Bremsschläuchen an jeder Bremszange. Die Zangen lassen sich nicht so leicht überholen, als beim Montecarlo, aber irgendwann muss man diese Überholung doch durchführen. Ich zeige Euch mal in diesem Bericht, wie ich es gemacht habe! Zugeschaut und mitgebaut!
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So sieht das Bremssystem im Lancia Beta aus. Es ist ein besonderes System mit zwei Kreisläufen. Die Nummer 3 zeigt den Kreislauf der nur auf die Vorderräder wirkt und die Nummer 2 ist ein Mischkreislauf mit Vorder- und Hinterräder. Der Vorteil ist, sollte zum Beispiel ein hinterer Bremsschlauch reisen, dann bleibt das vordere System noch erhalten und man kann abbremsen. Genauso, wenn vorne ein Bremssschlauch defekt ist, dann bleibt das Mischsystem noch erhalten. Dieses Bremssystem ist etwas Besonderes, wenn bei anderen Fahrzeugen, auch bei unseren modernen Autos ein Bremsschlauch reist, dann fällt das Bremspedal beim Bremsen komplett durch und man kann den Wagen nicht mehr zum Stilllstand bringen. Dieses System hat sich wahrscheinlich aus Kostengründen nicht durchgesetzt, weil es aufwendiger und teuer ist. Ein Überholen ist deshalb auch nicht ganz so einfach, aber auch für einen Bastler möglich!
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Als erstes muss man die Bremszangen vom Auto demontieren. Gut, das bekommt Ihr bestimmt auch noch hin, ohne das ich es genau zeigen muss. Ich will Euch nur die Probleme zeigen, bei der Demontage. Die Überwurfmuttern der Bremsleitung lassen sich nicht aus Bremsschlauch drehen. Also habe ich hier meinen Heißluftfön angesetzt und damit bekam ich die Muttern auf. Benutzt aber auch genügend Kriechöl zum Öffnen. Beim Demontieren schaut Euch auch die Position der beiden vorderen Bremsschläuche an. Wie oben beschrieben ist es ein Mischsystem und dabei dürfen die Bremsschläuche nicht vertauscht werden.!
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Wie sind die Bremsschläuche an die vordere Bremszangen angeschlossen? Bevor ich alles zerlege, markiere ich die Position der Schläuche und schreibe es auf ein Klebebandstück.
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Okay, meine Schrift ist nicht die Beste, aber man kann es lesen! Der obere Bremsschlauch wird mit dem inneren Anschluß der Bremszange verbunden. Der Untere dann mit dem äußeren Anschluß zum Rad.
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Die Bremszange ist ausgebaut, aber die Entlüftungsnippel lassen sich nicht öffnen. Was machen, bevor man die Nippel mit Gewalt abreißt?
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Ich erhitze nicht den Stahlnippel, sondern das Alugehäuse von der Bremszange. Das Alu weitet sich und öffnet dadurch die Bohrung vom Nippel. Ich musste die Zange sehr heiß machen und mit WD 40 immer wieder den Nippel einsprühen. Das Öl kochte und verdampfte, aber mit der Zeit gaben die Nippel nach und öffneten sich. Ich habe so keinen Nippel abgerissen!
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Die Bremszange liegt jetzt auf der Werkbank und ich kann sie zerlegen. Die Zange besteht aus zwei Teilen. Die Zange selbst ist aus Stahl und der Bremszylinder aus Alu. Beide muss ich vor der Zerlegung von einander trennen.
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Vor der Zerlegung markiere ich aber beide Teile mit Schlagzahlen. So erkenne ich die Zusammenbauposition wieder und ausserdem vertausche ich nicht die Teile mit der anderen Bremszange!
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Die Markierungen an beiden Teilen mache ich immer von oben! Eigentlich logisch!
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Die Funktionsweise der Verbindung ist so: Die Stahlbremszange hat eine Nut, in die der Bremszylinder hineingeschoben wird. Das der Zylinder nicht wieder herausrutscht, sichert eine kleine Feder und ein Stift, der aber meistens festgerostet ist. Deshalb bohre ich den Stift und die Feder heraus und sichere das System später mit einer Madenschraube.
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Das Loch ist gebohrt und Stift und Feder sind zerspant. Wie groß Ihr bohren müsst, könnt Ihr vorher am Loch messen. Ich glaube es war 5 mm und danach konnte ich ein M6 Gewinde schneiden.
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Jetzt kann ich den Alubremszylinder von der Stahlzange lösen. Deshalb habe ich die Zange Mithilfe eines Vierkantstahles in den Schraubstock eingespannt!
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Mit einem dicken Bolzen und mit Hammerkraft und mit Kriechöl schiebe ich den Bremszylinder aus der Zange.
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Und er bewegt sich, wie man sehen kann!
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Die Bremszylinder und die Stahlbremshalter habe ich aussen gereinigt und lackiert. Einen Dichtungssatz bestellte ich mir auch und dieser ist nicht der Richtige! Der richte Dichtungssatz hat viel, viel mehr Dichtungen. Ein Bild davon könnt Ihr im Zusammenbau später sehen. Dieser Dichtungssatz ist falsch!
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Als erstes entferne ich die Staubmanschette!
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Dann drehe ich mit einer Zange, Achtung nur oben die Zange ansetzen, weil man mit der Zange den Kolben durch Macken beschädigt, herausziehen. Ihr könnt auch zur Sicherheit die Zange mit Klebeband umwickeln, so das keine Macken entstehen. Geht aber auch so!
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Aha, so sieht also der Kolben aus. Die Form ist doch etwas anderes, als normale Bremskolben. Der Kolben ist auch beschichtet mit so einer Art Kunststoff. Habe ich beim Reinigen auf der Drehbank festgestellt. Also sauber schmirgeln ist nicht!
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Der Kolben hat einen Stift. Auf diesen drückt eine Platte aus dem Mischbremssystems.
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Den ersten Dichtungsring vom Bremskolben ziehe ich aus der Nut mit einem Schraubendreher!
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Aus Draht habe ich mir mal so einen Hakenschlüssel gebogen und damit lässt sich die Nut gut reinigen!
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Funktioniert mit dem Hakenschlüssel gut!
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Bevor ich jetzt weiter mache schneide ich die Gewindelöcher im Bremszylinder nach. Das Loch für den Entlüftungsnippel hat M8x1,25 und von der Bremsschlauchschraube M10x1,25.
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In die Bremszange schneide ich auch gleich das Gewinde M6 zum Sichern der Verbindung von Bremszange und Bremszylinder.
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Und mit dieser Madenschraube sichere ich später die Verbindung!
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Bei einem normalen Bremszylinder zieht man nur den Kolben und setzt einen neuen Dichtungsring ein und fertig ist die Überholung. Aber am Beta geht es nicht so einfach! Ich schaue in den Bremszylinder und mir fällt gleich ein Sicherungsring auf, den ich entfernen will! Mit einem kleinen Schraubendreher kann ich den Spannring zwar aus der Nut drücken, aber nicht nach oben ziehen!
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Mit meinem Hakenschlüssel und mit noch einem kleineren Schraubendreher kann ich den Sicherungsring greifen.
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Mit dem Haken ziehe ich den Ring nach oben!
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So, den Sicherungsring ist jetzt ausgebaut und nun?
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Darunter befindet sich eine Platte, die man theoretisch ziehen kann, aber so einfach ist es nicht. Von hinten kann ich leider nichts hinein stecken zum Drücken, also habe ich mir einen Abzieher selbst gebaut.
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Es ist eine abgesetzte Stange mit Nut. Mit einem Gewicht kann ich durch Schläge nach oben gegen die Stange die Scheibe heraus ziehen.
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So, die Scheibe ist auch demontiert! Ist ganz schön rostig!
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Unter der Platte befindet sich noch ein O-Ring, den ich später entfernen werde.
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Die Platte habe ich gereinigt und im Loch befindet sich ein O-Ring für die Abdichtung des Kolbenstiftes, der durch die Platte geht!
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Mit einem Messer ziehe ich den unteren O-Ring aus der Nut.
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Und das ist jetzt der neue, richtige Dichtungssatz für die Lancia Beta Bremszange. Wie Ihr sehen könnt, sind es einige O-Ringe mehr, wie beim ersten Dichtungssatz!
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Mit dem Bremsenfett streiche ich alle Dichtungen gut ein und später auch den Kolben.
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Den unteren O-Ring gut eincremen und wieder in die gesäuberte Nut eindrücken! Aber Halt!!! Habe ich wirklich den kompletten Bremszylinder zerlegt? Leider nicht! Wir schauen jetzt gerade auf die unterste Platte vom Mischkreislauf. Die Platte drückt auf den Kolbenstift und bekommt den Druck von der Bremsflüssigkeit darunter. Diese Platte muss auch entfernt werden! Habe ich leider nicht gemacht!
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Auf dieser Explosionszeichnung könnt Ihr gut den Aufbau sehen. Platte 21 und O-Ring 22 habe ich demontiert. Die Platte 23 mit dem O-Ring 24 leider nicht! Ich habe die Bremszange wieder zusammengebaut. Erst später sah ich meinen Fehler. Wie Ihr die unterste Platte entfernen könnt weiß ich leider auch nicht. Entweder in die Untere Kammer durch die Bremsschlauchschraube Druckluft blasen oder Fett eindrücken oder mit einem Draht durch die Bohrung von hinten versuchen die Platte herauszudrücken. Wenn Ihr eine Lösung findet, dann wäre es klasse wenn ich diese erfahren würde. Ein Bild wäre auch nicht schlecht, so könnte ich die Lösung mit Bild und Namen hier dann auch veröffentlichen.
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Ich baue in die obere Scheibe den neuen O-Ring ein.
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Dann die Scheibe aber mit dem Randabsatz nach oben in den Bremszylinder einschieben. Immer mit gut Fett!
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Jetzt den Sicherungsring wieder in die Nut zum Sichern der Scheibe einbauen.
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Der Sicherungsring ist in die Nut eingerastet!
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Das ist der Kolbendichtring. Der muss auch wieder in die Nut eingefädelt werden!
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Auch hier wieder Bremsenfett verwenden!
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Den Bremskolben eindrücken mit leichten Drehbewegungen!
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Bis zum Anschlag eingedrückt!
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Ich streiche die Aussenseite des Kolbens gut mit Bremsenfett ein. So kann bei undichter Staubmanschette auch nicht gleich Wasser in den Zylinder eindringen.
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Staubmanschette montieren!
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Und jetzt nur noch Bremszylinder wieder mit der Bremszange zusammenbauen! Gut, das ich beim Zerlegen die Teile mit Schlagzahlen gekennzeichnet habe.
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So weiß ich genau, wie diese zusammengebaut werden müssen! Kinderspiel!
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Wieder spanne ich die Zange Mithilfe einen Vierkanteisens in den Schraubstock. Jetzt noch den Zylinder in die Zange schieben., aber oft geht dies nicht so einfach. Zum Auseinanderdrücken der Zange kann man sich ein Hilfmittel einfach herstellen!
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Einfach eine Schraube mit Mutter verwenden und den Sechskantkopf auf 10 mm abfeilen. Ich denke mal, M8 mit einem Sechskantkopf von 13mm müsste funktionieren. Die Schraube soll 60mm lang sein.
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Bei mir funktioniert es auch ohne Dehnwerkzeug. Die Nut schmiere ich auch wieder mit Bremsenfett ein, so gleitet der Zylinder auch besser in seine Position!
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Oh, Mist! Ich benötige doch ein Dehnwerkzeug. Meins ist eine Schraube M10 mit Gewindebuchse. Geht auch!
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Wenn die Löcher jetzt übereinander stehen, kann ich zum Sichern meine Madenschraube einsetzen.
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Die Madenschraube streiche ich mit Loctite Schraubensicherung ein. So kann sich auch nicht die Schraube aus der Verbindung so einfach lösen.
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Die Bremszange ist jetzt überholt, ja ich weiß, bis auf die untere Platte, die ich nicht gesehen habe.
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Aber ich kann Euch beruhigen. Meine Bremsanlage funktioniert und wurde auch beim TÜV auf dem Bremsenprüfstand getestet. Aber Ihr solltet doch die Untere Platte demontieren und den darunter liegende O-Ring austauschen. Sicher, ist sicher!
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Die Bremszangenteile habe ich auch schön lackiert und jetzt baue ich noch die vordere Bremsanlage wieder zusammen!
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Ich streiche die Radnabe vor dem Einbau der Bremsscheibe mit Kupferfett ein. So kann ich diese auch nach Jahren wieder leicht demontieren!
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Neue Bremsscheibe montieren und mit den Zentrierschrauben festziehen.
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Und die 5 mm Distanzscheibe nicht vergessen! Ich schraube auch noch die Radschrauben rein, um so gleich die richtige Position der Bremsscheibe zu bekommen. Macht man dies nicht, kann es sein, das man später das Rad nicht mehr drauf bekommt, weil die Radschrauben nicht mehr passen.
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Jetzt noch den Bremsbelaghalter montieren! Die Schrauben streiche ich mit Kupferfett ein. Bis jetzt hat sich bei mir noch keine Bremsanlage gelöst!
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Der Halter ist auch fest!
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Neue Bremsbeläge montieren!
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Sauber eingelegt!
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Jetzt noch die neue Bremszange einbauen!
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Die Zange wird mit diesen Keilen gesichert. Ich schmiere auch die Keile mit Kupferfett ein. Die Bremszange ist schwimmend montiert und zur gleichmäßigen Abnutzung der Beläge verschiebt sich die Zange auf diesen Keilen und deshalb streiche ich auch Fett drauf!
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Ich setzte den ersten Keil oben ein. Der Federdraht hält die Zange auf den Keilen.
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Auf dem Bild kann man es besser sehen! Der Keil hat auf der einen Seite einen Rand und auf der anderen Seite ein Loch für einen Sicherungssplint! Also aufgepasst, das auch der Rand noch vorhanden ist. Wird gerne beim Herausklopfen abgerissen!
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Jetzt noch den Keil sichern mit dem Sicherungssplint!
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Unten natürlich auch sichern! Ob Ihr den Keil von aussen nach innen hineinschiebt oder umgekehrt ist egal!
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Jetzt noch neue Bremsschläuche montieren und das System entlüften und fertig ist die Bremszangenüberholung! Übrigens, entlüftet man von hinten rechts, hinten links, vorne rechts und vorne links. Beim Entlüften vorne, wird erst die eine Kammer entlüftet und dann die Andere. Danach geht man an das linke Rad!
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