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Lancia-Beta-Bastler
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Teil 10: Der Motoraufbau
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Der alte Monte Motor hat schon 170 000 Km drauf und im Standgas leuchtete das Öldrucklämpchen auf. Eine komplette Überholung war deshalb von Nöten. Ich wollte aber auch wissen, was man durch eigenes Tunen noch aus dem 2 Literaggregat an Leistung raus holen kann. 120 PS sind für die aggressive Montekarosse einfach zu wenig.
Jetzt gehts los mit dem Tunen!
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So sieht also eine Montemaschine mit 170 000 Kilometer aus.
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Früher habe ich mir einmal eine 4 Vergaseranlage von Hörmann geleistet. Die zwei 40 ziger DCNF Vergaser waren damals das einzige Tuning. Die Vergaser haben damals schon 2000 DM gekostet, brachten aber schon sehr viel an spürbarer Leistung. Ich denke so etwa 10 PS haben diese gebracht. Es hat zu mindest gelangt für meinen Freund, der einen Delta Turbo mit 130 PS hatte. Ein Beschleunigungsduell kann man unter Filme sehen.
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Auch von der Seite sieht er nicht besser aus.
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Der ganze Motor ist verölt und verdreckt. Mal sehen, was ich optisch noch aus den Motor raus holen kann.
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Das Getriebe ist auch total verdreckt und die Gummibuchsen des Schaltgestänges zerfallen, wenn man das Gestänge lösen will. 12 Jahre Standzeit habe den Motor nicht besser Aussehen lassen.
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In meiner Werkstatt habe ich aber noch einen Ritmo Abarth Motor, der etwa 100 000 Kilometer nur drauf hatte. Dieser sah äußerlich nicht viel besser aus, aber hatte einige innere Werte zu bieten. Wie z. B.: Kolben mit einem 3 mm Plateau, Kolbenkühlung durch Öldüsen am Pleuel und nicht zu vergessen einen Zylinderkopf mit größeren Einlassventilen. Die Zylinder des Monte Motorblockes müßte ich, um ein brauchbares Ergebnis zu erzielen, auf das nächste Übermass ausdrehen lassen und dann wäre dieser immer noch schlechter, wie der Abarth Motorblock.
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Jetzt erstmal den Block sorgfältig zerlegen und die Bauteile schön sortiert auf der Werkbank aufbauen. Diese Teile am besten numerieren und nach einander weg nehmen, bearbeiten und wieder an seinen Platz stellen. Da es gebrauchte Teile sind und im laufe der Zeit eine Symbiose mit dem Motorblock oder dem Zylinderkopf eingegangen sind, ist es von Vorteil, diese wieder an ihren alten Ort r zu verbauen. Ein Mischen der Bauteile könnte vertahle Folgen haben.
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Das sind die Bauteile die ich überarbeiten will.
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Jetzt geht es den Kolben an den Kragen. Ich will nicht nur Höckerkolben haben, nein, sie müssen auch noch leichter sein wie die originalen. Also fräse ich auf der Seite des Kolbenbolzens die komplette Fläche, um 1 mm weg.
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Hier kann man schön das 3 mm Plateau des Abarth Kolben sehen. Der original Kolben vom Monte ist einfach oben nur plan. Dieser Abarth Kolben bringt etwas mehr Verdichtung und leicht wird er auch noch!
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Das Kolbenhemd, das der Kippbewegung des Kolbens beim OT und UT ausgesetzt ist, darf aber nicht weg gefräst werden. Man hätte dann einen schönen Kolbenkipper gebaut. Wenn jetzt einer sagt, das ist schlecht für den Kolben und es würde nichts bringen, der sollte sich einmal das Oldtimer Markt Heft kaufen, mit dem Thema Kohlenstoffkolben für den Fiat 124. Diese Kolbenfirma hat es genau so gemacht.
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Ein Teil nach dem anderen wird von meiner Ausgangsposition weg geholt, bearbeitet und wieder an seinen alten Platz gestellt. Hier müßt Ihr wirklich Ordnung halten, sonst geht das Ganze in die Hose!
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Jetzt ist der Zylinderkopf dran. Das ist ein Kopf vom Ritmo Abarth. Dieser hat 43,5 mm Einlassventile und der Montekopf hat nur 42,5 mm Ventile. Die Auslassventile sind an beiden Köpfen gleich, sie sind 36 mm groß. Der Einlass wurde auf der Fräsmaschine von 34 mm auf 38 mm vergrößert, die Ventilführungen um 7 mm gekürzt und der Auslass von 32 mm auf 34 mm erweitert. Zusätzlich ist der Kopf um 1 mm tiefer geplant worden.
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Das ist das original Montecarlo Schwungrad. Es wiegt 7410 Gramm. Ich könnte auch das Schwungrad vom Abarth nehmen, es wiegt nur 5570 Gramm. Das ist mir aber zu einfach. Ich will fräsen!
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Wenn Ihr keine Fräsmaschine oder Drehbank habt, dann ist ein Tunen mit einem Abarth Schwungrad eine einfache Sache. Umgebaut und schon habt Ihr ein 2 KG leichteres Schwungrad.
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Das Montecarlo Schwungrad habe ich gefräst, gebohrt und statisch selbst ausgewuchtet.
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Auf dieser Seite habe ich es hohl gefräst und was meint Ihr jetzt was es noch wiegt?
Es wiegt nur noch 4480 Gramm, also noch einmal 1 Kg leichter als das Abarth Schwungrad. Noch einmal zum Vergleich: Original Schwungrad Monte 7410 Gramm, Abarth 5570 Gramm und überarbeitet 4480 Gramm = Gesamterleichterung von 2930 Gramm
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Jetzt erfolgt die Feinarbeit am Zylinderkopf. Die Übergänge werden mit dem Dremel verschliffen und poliert.Die Oberfläche des Kopfes wurde mit einem Fräskopf um 1 mm plangefräst und nicht geschliffen. Geht genauso, wenn die Oberfläche keine tiefen Riefen auf weißt.
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Die Ventile wurden nur gereinigt und poliert. Danach in den Kopf, an ihre alten Stellen verbaut, eingeschliffen und auf Dichtheit überprüft.
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Jetzt wird der Abarth Motorblock gereinigt. Dieser ist auch sehr verdreckt, aber die Zylinderbohrungen sehen noch sehr gut aus.
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Dieser Motorblock ist vom Monte. Von diesem werden jetzt die Bauteile, wie Motorhalterungen und Riemenscheibe auf den Abarth Motorblock umgebaut.
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So, jetzt werden die Pleuels erleichtert und aufs gleiche Gewicht gebracht. Das original Gewicht der Pleuels schwankt zwischen 802 Gramm und 819 Gramm.
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Nach dem Bearbeiten wiegen diese nur noch 705 Gramm und zwar alle gleich. Außerdem sind alle Kanten und Ecken verschliffen. Das Ganze rundet eine schöne Politur ab. Gesamterleichterung 114 Gramm.
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Die Frässpuren an den Kolben wurden verschliffen und poliiert. Alle Kolben haben nun das gleiche Gewicht und wiegen nur noch 434 Gramm. Die Kolben haben vorher ein Gewicht von 449 Gramm bis 453 Gramm. Also eine Gewichtsersparnis von nur 19 Gramm (man bedenke, es ist Aluminium!). Jetzt ist aber das Gewicht bei allen Kolben gleich und durch die seitliche Freifräsung des Kolbenhemdes ist eine geingere Reibung vorhanden. Ich denke das dies bei hohen Drehzahlen schon ein echter Vorteil ist.
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Der Ansaugstutzen wurde mit Hilfe der Dichtung genau an den Einlass des Zylinderkopfes angepaßt. Auch der Übergang von den Vergasern zum Ansaugstutzen mußte angepaßt werden. Überall war ein Versatz vorhanden, der mit dem Dremel nachgearbeitet wurde. Der Ansaugstutzen wurde natürlich auch poliert.
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Auf diesem Bild sieht man noch einmal die schön überarbeiten Kolben und Pleuels. Auf den Pleuels mußte ich jedesmal nach dem einzellnen Bearbeiten wieder mit Schlagzahlen die Zylinderposition und die Zusammengehörigkeit der Pleuelunterschale markieren. So hatte Alles seine Ordnung.
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Schöne Gesamtübersicht meiner Tuningmaßnahmen. Ah, bevor ich es vergesse,die Auslassseite wurde auch mit der Dichtung und mit einem Abarthfächerkrümmer angepaßt. Außerdem hat der Montemotor noch eine fette Gusskeilriemenscheibe die 1434 Gramm wiegt, diese habe ich auch noch auf 1017 Gramm erleichtert. Jetzt fehlen auch hier 417 Gramm, die den Motor nicht mehr weiter belasten. Insgesamt müßte der neue Motor eine Drehzahlsau werden, wenn er kein Langhuber wäre. Das ist das Problem am 2 Litermotor. Dieser ist ein Langhuber und bringt seine Kraft mehr in dem unteren Drehzahlbereich. Ein 1,6 Litermotor wäre eine wirkliche Drehzahlsau, bei diesen Nacharbeiten. Mal sehen wie dieser Motor später geht!
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Jedes einzelne Teil am Motor wurde gereinigt und lackiert und nun steht es da, dass fertige Kraftpaket, für meinen Monte.
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Absolut nur geil,oder?
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So muss ein getuntes Triebwerk aussehen! (Unten könnt Ihr jetzt die überarbeitete, gelbe, Gussriemenscheibe, sehen)
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Ah, das alte fünfgang Getriebe. Das mußte ich nur reinigen und lackieren. Mit Getrieben, an Lancia Betas, hatte ich noch nie Probleme. Auch dies hier, wird mich nicht im Stich lassen.
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Die Getriebe machen keine Probleme, aber die Gummibuchsen des Schaltgestänges. Diese sind bei der Demontage, durch Alterung einfach zerfallen. Ich habe mir selbst ein paar neue gedreht, aus Messing. Diese haben weniger Luft, wie die Gummibuchsen und die Schaltwechsel sind jetzt richtig knackig. Außerdem gehen diese Messingbuchsen nie wieder kaputt!
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So, Getriebe und Motor sind fertig, für ihre Vereinigung.
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Da steht es nun, das fertige Triebwerk. Ist doch ein großer Unterschied, zwischen vorher und nachher. Und die Hauptsache ist, Alles selbst gemacht!
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Na, wenn wir schon dabei sind, dann können wir doch gleich den Motor in diesen Kapitel einbauen.
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Gleich unter die Karosserie geschoben und mit dem Einbau kann begonnen werden.
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Das ist schon ein Vorteil, wenn man eine alte, klapprige Hebebühne hat. Der Motor wird einfach unter die Karosserie geschoben und dann wird diese langsam abgesenkt.
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Da taucht das Triebwerk nach 3 Jahren Restauration wieder in seinen Stammplatz auf.
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Der Tank sieht auch wieder, wie neu aus. An meinem Turboumbau mußte der Tank von diesem Platz nach vorne in den Kofferraum wandern.
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Es paßt Alles wunderbar. Die alten Schrauben wurden natürlich auch gereinigt und vor dem Einschrauben mit Kupferpaste bestrichen. Es ist einfach eine wunderbare Sache, wenn man wieder nach Jahren etwas demontieren muss und die Schrauben sich ganz einfach ohne Probleme lösen lassen.
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Das ist schon knapp mit den Vergasern an der Rückwand. Bei brutalen Lastwechseln schlagen diese auch an der Rückwand an, aber nur leicht. Da hätte die Firma Hörmann den Ansaugstutzen etwas besser anpassen können, aber es funktioniert.
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Ein herrliches, farbenprächtiges Bild von unten. Leider wird dies keiner mehr sehen, auch der TÜV nicht. Ich fahre diesen Monte mit roten 07- Kennzeichen und brauche deshalb keinen TÜV.
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Seitlich könnt Ihr noch die blauen Stossdämpfer sehen. Ja, es sind noch die originalen Dämpfer, nur gereinigt und lackiert. Sie funktionieren noch ein wand frei.
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Die Motorbearbeitung ist erstmal mit diesen Kapitel beendet.
Im nächsten Kapitel baue ich einen passenden Fächerkrümmer aus dem Ritmo Abarth und natürlich den Auspuff.
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