[Lancia-Beta-Bastler]
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Lancia-Beta-Bastler

Teil 4: Endlich ist eine Ausgansbasis gefunden.

Leider ist aus dem Monte vom Köster nichts geworden, aber ich gab nicht auf. Für was gibt es eigentlich das Internet? Auf der Lancia Beta IG Seite, unter schwarzes Brett, ließ ich eine Suchanzeige schreiben mit dem Text:”Suche Lancia Beta Montecarlo, vorzugsweise gammlig, rostig und mit Motorschaden, zum Restaurieren.” Diese Anzeige steht heute noch drin, aber es hat sich bis heute noch keiner gemeldet. Wenn  man das Ganze mal nüchtern betrachtet, dann sind die Chance auch nicht groß, das irgend einer einen gammligen Monte in einer Scheune rum stehen hat und diesen dann auch noch komplett und günstig an einen Montecarlo Liebhaber her gibt, so das das Auto wieder aufgebaut wird. Das Auto ist dazu viel zu selten und die Leute, die vielleicht so eine Ruine besitzen, schlachten diesen lieber aus und versuchen mit den Teilen noch Geld zu machen. Das kann man bei Ebay oft beobachten.

Den nächsten Versuch startete ich im Lancia Beta Forum L1972, das es leider nicht mehr gibt. Ich schrieb in das Forum wieder eine Suchanzeige und plötzlich meldete sich ein Markus in dem Forum. Er schrieb, Thomas ich habe genau das richtige für dich, mit vielen Ersatzteilen, aber frage mich bitte nicht, was ich alles genau habe. Komm einfach mal vorbei.

Einfach mal so vorbei kommen, dachte ich. Der wird bestimmt irgend wo in Timbucktu wohnen. Ich wohne in der Nähe von Ludwigshafen, in der Pfalz und der vielleicht in Berlin oder Hamburg, aber da irrte ich mich gewaltig. Er wohnt gar nicht einmal so weit weg. Er wohnt in Bruchsal, etwa 70 Km von mir weg. Termin ausgemacht und zum Markus gefahren.

Dort angekommen zeigte er mir, was er hatte und das war für mich einfach gigantisch. Für jeden anderen wahrscheinlich Schrott, aber für Kenner ein Schatz.

Es war ein Lancia Beta Montecarlo Targa, Baujahr 1977, rechtsgesteuert aus England. Eine Rohkarosse komplett fertig geschweißt und mit allen dazu gehörigen Teilen. Das ist schon eine Rarität und von den Lancia Montecarlo Targa aus der 1. Serie, wurden nur 334 Stück rechtsgesteuert hergestellt. Einfach sagenhaft, aber das war noch nicht alles. Markus hatte früher einen Montecarlo gefahren, der aber zum Schluß eine total verrostete Karosserie hatte. Diesen hat er mühsam ausgeschlachtet und den Rahmen verschrottet. Die gesamten Teile hat er aufgehoben und kaufte sich später dem englischen Monte zum Aufbauen. Aber er hat die Zeit nicht mehr dafür und will das Ganze, “nur komplett an einen Montecarlo Liebhaber abgeben”. Das war mein Mann, so einen Lancia Fan habe ich gesucht. Ich war total begeistert und er zeigte mir seine Schätze. Schaut einfach mal zu.

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Die Karosserie steht in einer Garage auf einen Holzgestell. Zerlegt, geschweißt, zum Teil grundiert und mit Rostumwandler behandelt. Ein Fahrradanhänger liegt im Kofferraum.

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Sehr staubig, aber wirklich ein seltenes Exemplar!

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Nur leichter Flugrost!

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Der Radlauf wurde vor Jahren geschweißt, muß nur angeschliffen und gespachtelt werden.

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Die hinteren Dome haben auch nur leichten Flugrost, diese wurden auch mal instantgesetzt! Ansonsten wurde hier  auch schon grundiert.

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Ein echter, rechtgesteuerter Targa.

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Beide Seitenholme wurden mit neuen Blechen ausgebessert, vor Jahren, aber noch gut in Form. Ein praktisches Holzgestell hat Markus zum rangieren selbst hergestellt. Funktioniert gut.

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Am linken Vorderbau wurden auch neue Bleche eingesetzt. Das erspart mir sehr viel Arbeit.

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Der Innenraum überall mit Rostumwandler konserviert.

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Naja, die Mittelkonsole sieht nicht mehr so gut aus, die braucht etwas mehr Arbeit. Rechts das Lenkrad und links schalten, das ist mal etwas anderes. Der Tacho zeigt natürlich Meilen an.

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Torsten macht ein paar Fotos von der rechten Seite.

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Auch am rechten Radlauf und an der rechten oberen Seite wurden einmal neue Bleche eingeschweißt.

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Der rechte Holm wurde auch erneuert.

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Ein paar Spinnweben runden das Ganze gut ab. Ein echter Scheunenfund eben!

Und jetzt kommen die Ersatzteile! Untergebracht in 4 Speicherecken.

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Speicherecke 1: Ein Schatz für jeden Montecarlo Liebhaber, für andere wahrscheinlich Schrott! Man beachte den Frontgrill mit vier runden Scheinwerfer in der Mitte des Haufens!

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Hintere Speicherecke mit Kartons. Inhalt unbekannte MC Teile.

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Nochmals der riesen Haufen mit Überraschungseffekt! Ein komplettes Konifahrwerk befand sich darunter.

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Speicherecke 2: Mit Vorder- und Heckstossstange.

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Speicherecke 3: Mit Sitze, 4 Rohrauspuffanlage und 2 Rohrauspuffanlage. Natürlich mit Fächerkrümmer!

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11 originale Alufelgen.

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Und zum Schluß, Speicherecke 4: Innenausstattungsteile.

Torsten und ich waren sprachlos. Genau das habe ich gesucht. Die Karosserie war schon zerlegt und zum größten Teil geschweißt. Die vielen Teile waren zwar von der langen Lagerung sehr verstaubt, aber durch einfaches Reinigen kann man viel daraus wieder machen. Die ideale Ausgangsbasis für meinen Umbau. Aber was sollte das Ganze kosten. So viel Geld konnte ich dem Markus nicht zahlen, aber was stellte sich Markus vor? Was bezahlt man überhaupt für das Alles, ist es Schrott oder pures Gold? Markus war auf Geld nicht aus, er wollte nur alles komplett an einen Lancia Fan abgeben, der die Kunst beherscht seinen früheren Traum auf die Räder zu stellen. Für den Köster sein Fahrzeug hätte ich maximal 1000€ gegeben aber für diesen raren Monte und den vielen Teilen wäre dies viel zu wenig, aber viel mehr ließ mein Budget nicht zu. Wir einigten uns auf einen Preis, der unter 1500€ lag. Es war wirklich sehr fair von Markus und er machte mich absolut glücklich damit.

Im nächsten Teil holen wir alles ab, das war auch so ein Aktion.