[Lancia-Beta-Bastler]
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Lancia-Beta-Bastler

Steuerzeiten überprüfen

Das Thema Steuerzeiten überprüfen, einstellen, scharfe Nockenwellen einbauen und einstellen, verstellbare Nockenwellenräder montieren und einstellen, das klingt alles sehr kompliziert und ist für viele ein Geheimnis mit 7 Siegeln. Im Internet wird so viel darüber berichtet und alles sehr kompliziert erklärt, zum Beispiel das Thema Sport- oder Rennnockenwellen einstellen. Ich habe mir dieses Thema mal richtig zu Herzen genommen und praktisch getestet. Mit diesem Thema Steuerzeiten überprüfen, zeige ich Euch , wie man die Steuerzeiten am Lancia Beta Motor genau kontolliert und dabei auch die Werksmarkierung überprüft. Viele sagen ja, das diese Markierungen sehr ungenau sind. Dann sehen Wir mal nach!

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Zum Überprüfen der Steuerzeiten benötigt man eine Gradscheibe, eine Messuhr mit Halter für die Tassenstössel  und eine Messuhr mit Gewindehalter der ins Zündkerzenloch eingedreht werden kann. Das Zündkerzengewindemass beträgt beim Lancia Beta M14 x 1,25. Mit einem Stück Draht markiere ich den Nullpunkt auf der Gradscheibe.

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Ausserdem ist eine Technische Tabelle für die Steuerzeiten nötig. Technische Tabellen findet Ihr auf meiner Homepage: Technische Daten

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In der Technischen Tabelle stehen die Steuerzeiten. Beim Lancia Beta 2 Liter öffnet das Einlassventil 13° vor OT und schließt 45° nach dem unteren Totpunkt.

Das Auslassventil schließt 9° nach OT und öffnet 49° vor dem unteren Totpunkt.

Mit diesen Daten kann man die  Steuerzeiten überprüfen und man weiß dadurch auch, wie scharf die Nockenwelle ist. Es gibt  Sportnockenwellen mit zum Beispiel 298°. So eine ist in meinem Montecarlo verbaut, aber was heißt diese Gradzahl? Ist eigentlich ganz einfach. Bei einer Umdrehung der Kurbelwelle dreht sich die Nockenwelle aber nur um die Hälfte, also 180°.  Das heißt, jede Nockenwelle hat schon mal 180°. Jetzt zählt man noch die Überschneidung dazu, wie hier beim Beta die 13° und die 45°. Das sind dann 238°. Der Lancia Beta 2 Liter hat also eine 238° Einlassnockenwelle und eine 238° Auslassnockenwelle verbaut.

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Zum Überprüfen der Steuerzeiten wird ein Prüfventilspiel von 0,80mm vorgegeben. Ob man dieses Prüfventilspiel benötigt oder das original Ventilspiel einlassseitig von 0,45mm und auslassseitig von 0,50mm belassen kann, werde ich auch mal testen.

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Als erstes montiere ich die Gradscheibe auf die Kurbelwelle. Dafür muss ich aber eine Distanzscheibe anfertigen zum Unterlegen. Ansonsten schleift die Gradscheibe an der Riemenscheibe  der Nebenwelle.

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Mit der original der Mutter der Kurbelwellenriemenscheibe befestige ich die Gradscheibe.

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Ohne die dicke Unterlegscheibe würde die Gradscheibe auf der Befestigungsschraube der Nebenwelle aufliegen.

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Jetzt schraube ich in das Zündkerzenloch des 1. Zylinders die Messuhr ein. Damit ermittle ich den OT- Punkt!

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Der OT- Punkt wird durch Drehen der Kurbelwelle am Schwungrad ermittelt. Dabei bewegt sich die Messuhr erst nach oben und will dann nach unten. Genau dieser Punkt ist der Obere Totpunkt. Ich stelle die Scala der Messuhr genau auf diesen Punkt auf 0 ein.

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Jetzt kommt der Draht ins Spiel. Den Draht biege ich so, das ich ihn auf der einen Seite mit einer Schraube am Motorblock befestigen kann und das andere Ende biege ich auf die Gradscheibe auf die OT Position.

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Ich überprüfe die Markierungen der Nockenwellenräder. Auf dem Nockenwellenkasten ist eine Nase vorhanden, die mit dem Loch der Riemenscheibe fluchten soll.

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Sollten die Markierungen nicht stimmen, das ist der Zahnriemen nicht richtig eingestellt, oder der Zylinderkopf wurde mal extrem geplant. Meine Zylinderköpfe sind alle mindestens um 1mm abgefräst worden und ich musste feststellen, das sich dadurch die Steuerzeiten  extrem verstellen. Deshalb verwende ich immer einstellbare Nockenwellenräder und stelle damit die Steuerzeiten genau ein.

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Ich will auf dem 1. Zylinder das Ventilspiel auf das Prüfspiel von 0,8mm einstellen, so wie es in der Tabelle vorgeschrieben ist. Dafür drehe ich den Motor bis sich die Ventile am 4. Zylinder überschneiden.

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So kann ich das Ventilspiel am 1. Zylinder auf 0,8mm einstellen.

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Jetzt kommt der Messuhrhalter und die Messuhr mit verlängertem Taststab zum Einsatz. Diese Verlängerungen gibt es für wenig Geld im Internet zu kaufen.. Ich befestige auf dem Nockenwellenkasten ein Flacheisen. Damit hält auch der Magnet vom Messuhrhalter. Der Taststab der Messuhr positioniere ich auf dem Tassenstössel vom Einlassventil.

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Auf diesem Bild könnt Ihr besser die Position des Messuhrstabes sehen.

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Ich drehe den Motor im Uhrzeigersinn bis der Tassenstössel vom Einlassventil gedrückt wird. Das sehe ich an der Messuhr. Also wenn sich diese bewegt, dann wird das Einlassventil von der Nockenwelle gedrückt. Jetzt lese ich die Gradzahl auf der Gradscheibe ab und bekomme einen Wert, mit dem ich überhaupt nichts anfangen kann. Das Einlassventil öffnet erst 50° nach OT. Es sollte aber 13° vor OT öffnen. Was stimmt nicht?

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An diesem Motor wurden falsche Nockenwellenräder montiert. Das konnte ich feststellen und auch mit dem bloßen Auge sehen durch die Position der Nocken. Dieser Motor konnte niemals mit diesen Steuerzeiten laufen. Also Zahnriemen demontieren und Nockenwellenräder tauschen!

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Also nochmals von Vorne! Neue Stahlnockenwellenräder montiert und den Zahnriemen aufgespannt. OT Punkt mit der Messuhr im Zündkerzenloch ermittelt!

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Dann den Draht auf der Gradscheibe auf die OT Nullposition eingestellt!

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Die Ventile überschneiden am 4. Zylinder!

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Das Ventilspiel am 1. Zylinder wird überprüft!

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Und durch den Tausch der Ventilplättchen auf das Prüfspiel von 0,80mm eingestellt!

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Mit der Fühlerlehre wird das Spiel geprüft!

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Okay, es beträgt 0,80mm wie vorgeschrieben!

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Hier steht es schwarz auf weiß! Das Prüfventilspiel soll 0,80mm betragen!

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Die Einlassseite wird auch eingestellt!

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Jetzt wird der Messuhrhalter befestigt und der Stab der Messuhr auf den Tassenstössel positioniert!

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Ich drehe wieder den Motor im Uhrzeugersinn und beobachte die Messuhr am Tassenstössel des 1.Zylinders an der Einlassnockenwelle. Ich lese auf der Gradscheibe jetzt 5° vor OT ab. Es sollten aber 13° vor OT sein!

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Genau, bei 13° vor OT soll das Einlassventil schon öffnen. Was stimmt also nicht?

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Ich stelle das original Ventilspiel  von 0,45mm einlassseitig und 0,50mm auslassseitig ein.

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Dann positioniere ich die Messuhr am Tassenstössel!

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Und drehe den Motor im Uhrzeigersinn, bis der Tassenstössel gedrückt wird. Jetzt lese ich den Wert auf der Gradscheibe ab und siehe da, es sind 13° vor OT! Genauso wie es vorgeschrieben ist!

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Ich drehe den Motor weiter und der Tassenstössel drückt das Einlassventil nach unten und bewegt sich dann wieder nach oben. Jetzt schau ich auf die Messuhr, bis sich die Messuhr nicht mehr bewegt. Auf der Gradscheibe lese ich den Wert von 45° nach OT ab!

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In der Tabelle steht, dass das Einlassventil  bei 45° nach OT schließt. Perfekt! Es ist also die richtige Einlassnockenwelle verbaut und die Steuerzeiten stimmen.

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Ich überprüfe die Auslassseite und positioniere die Messuhr am Tassenstössel des Auslassventils vom 1. Zylinder.

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Ich drehe den Motor wieder im Uhrzeigersinn und beobachte die Messuhr, bis sie sich nicht mehr bewegt. Auf der Gradscheibe lese ich ca. 9° ab. Das heißt, das Auslassventil schließt erst 9° nach OT.

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Und das stimmt auch mit der Tabelle überein!

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Ich drehe den Motor weiter, versetze die Messuhr etwas und schaue bis sich die Messuhr bewegt. Das heißt, bis das Auslassventil gedrückt wird!

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Auf der Gradscheibe lese ich ca. 49° ab. Das heißt, das Auslassventil öffnet 49° vor  dem unteren Totpunkt!

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Und der Wert stimmt auch mit der Tabelle überein!

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Fazit: Zum Überprüfen der Steuerzeiten muss das original Ventilspiel eingestellt sein. Das vorgegebene Prüfspiel von 0,80mm  würde ich nicht verwenden!