[Lancia-Beta-Bastler]
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Lancia-Beta-Bastler

Teil 27: Der original Motoraufbau

22.12.2010

Es ist endlich soweit. In mein langes Projekt soll jetzt wieder Leben kommen. Aber ich kann die Turbomaschine noch nicht einbauen. Diese muss noch komplett zerlegt, gereinigt, optimiert und lackiert werden. Aber ich will den Monte zu Testfahrten auf die Strasse bringen. Dafür benötige ich jedoch eine original Lancia Beta Montecarlo Maschine und so eine habe ich noch mit original 53 000 Km in meinem Lager liegen. Kann ich diese einfach so einbauen ?

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Erst 53 000 Km auf der Uhr, aber sie liegt schon 22 Jahre beim mir im Lager. Dieser Motor stammte einmal aus einem Lancia Montecarlo aus der 2. Serie mit einem totalen Frontschaden

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Also, den Motor nur zu reinigen ist mir zu wenig. Er lässt sich leicht drehen, aber trotzdem werde ich diesen Motor zerlegen. Vielleicht verbirgt er in seinem Inneren doch noch einen Schaden oder eine Schwäche. Da schau ich mal ganz genau hin!

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Das Getriebe werde ich nur reinigen und etwas lackieren.

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Die Wellen des Differenzial Getriebes haben auch kein Spiel. Reinigen, lackieren und neues Getriebeöl eingefüllt und fertig ist das neue Getriebe. Der Motor und das Getriebe sind aus der letzten Serie und die Endübersetzung soll etwas länger sein. Die Endgeschwindigkeit der 1. Serie beträgt 190 Km und die der 2.Serie 195 Km. Gut, das kann ich dann mit meinem anderen Monte einmal vergleichen, ob das stimmt!

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Zum Reinigen und lackieren werden aber der Kupplungshebel, die Schaltumlenkung und die Getriebehalter demontiert.

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Jetzt wird der Motor zerlegt und die Zylinderlaufbahnen sehen noch wie neu aus.

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Oh, der Zylinderkopf sieht aber nicht mehr so gut aus. Ein Wasserkanal ist völlig zu kristallisiert.

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Etwas frei gekratzt und gut ist. Es ist aber wirklich besser gewesen, das ich den Motor zerlegt habe. Die Kristalle hätten Temperatur Probleme auslösen können.

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Nun den Motorblock auf den Kopf gedreht und dann wird die Ölwanne abgeschraubt. Mal sehen was sich darunter verbirgt!

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Das Ganze ist etwas schlammig aber ansonsten sieht der Unterbau noch gut aus.

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Alles dreht sich wunderbar. Soll ich jetzt noch die Lager öffnen? Nein, diese lass ich zu. Bei 53 000 Km müssen diese noch in Ordnung sein!

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Nur in der Ölwanne befindet sich viel Ölschlamm. Die muss ich gut spülen. Übrigens ist das innere System der Montecarlo Ölwanne sehr ausgereift. Innen befindet sich in dem Schwabelblech, ein kleines Türchen das bei Kurven verhindert, das die Ölpumpe Luft saugt. Besser als beim Beta Coupe. Beim Beta kann es bei schnellen Kurvenfahrten passieren, dass der Öldruck plötzlich abfällt. Sehr fatal für Lager und Kolben.

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So sieht ein gereinigter Motorblock aus. etwas rostig, Aber er wird sowieso mit Rostschutzfarbe lackiert.

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Das Getriebe ist auch gereinigt! Ja, ich weiss! Das Masseband muss ich noch abschrauben.

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Das sieht schon ganz gut aus, aber noch nicht gut genug. Da muss noch Lack drauf.

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So, jetzt werden die Nockenwellenkästen gereinigt!

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Und die restlichen Motorteile auch. Alle Teile werden in meiner selbstgebastelten Reinigungsanlage gesäubert.  In dieser befindet sich eine Mischung aus Benzin, Verdünnung, Kaltreiniger und Wasser. Unten befindet sich ein Plastikfass mit seitlichen Ablauf. Dieser Ablauf ist mit einem Bohrmaschinengetriebe, einem Elektrolüftermotor und einer Bohrmaschinenpumpe verbunden. Dazwischen befindet sich noch ein Filter von meiner Ölheizung. Der Lüftermotor wird mit dem Batterieladegerät angetrieben und dieser treibt dann über das Bohrmaschinengetriebe die Pumpe an. Druckseitig läuft dann die Brühe nach oben in einen Toilettenspülkasten. Im Ablauf des Spülkastens befindet sich ein Wasserhahn mit dem ich den Zulauf auf die Teile dosier. Mit Handschuhen und Pinsel werden dann die Teile gereinigt. Danach bekommen die Teile noch eine Nachreinigung mit Wasser und Spülmittel. Klingt ganz schön verrückt! Nicht umsonst nenne ich mich Bastler!

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So, jetzt schaue ich mir den Zylinderkopf mal genauer an. Die Kanäle sind vollständig mit Ölkohle verdreckt. Der Motor stammt aus einem Montecarlo 2. Serie mit wirklichen 53 000 Km. Ich glaube der Besitzer ist nur Kurzstrecken gefahren und deshalb diese Kohleansammlung!

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Im Einlassbereich habe ich schon die Ölkohle etwas entfernt. Ich werde diesen Zylinderkopf nicht optimieren, sondern nur reinigen. Ich will mal einen orginal Motor haben und fahren. Dadurch will ich den Unterschied zwischen meinen optimierten Motoren mal spürbar feststellen. So habe ich dann einen guten Vergleich zwischen orginal Leistung und meinen Tuningmassnahmen. Ach ja, ganz wichtig! Könnt Ihr links unten das abgesetzte Loch sehen? Dort muss beim Zusammenbau eine Metallhülse eingelegt werden. Nicht Vergessen! (Ölkanal!)

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Das sind die Einlassventile! Total zugekogelt. Diese werde ich natürlich reinigen. Ach übrigens habe ich gelesen, dass es sehr gut wäre, wenn man 2 Taktöl (ASPI) in einem Mischungsverhältnis von 1/100 mit ins Benzin mischt. Gerade jetzt mit dem 10% Ethanolanteil im Superbenzin. Dadurch wird der Tank nicht angegriffen, die Ventile werden sogar gereinigt und die Zylinderlaufbahn wird geschont. Das heutige 2 Taktöl qualmt und rust nicht mehr und ist sogar für Kathalysatoren geeignet. Ich werde es auf jedenfall testen. Ich verfahre im Jahr sowieso nur maximal 5 Tankfüllungen. Da kann ich mir diesen Zusatz leisten. 1/2 Liter 2 Taktöl pro Tankfüllung, das passt!

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Auf der Drehmaschine werden die Ein- und Auslassventile gereinigt und poliert. Das Zeug hängt schon fest drauf. Das ich dann die Ventile in den Zylinderkopf neu einschleife und auf Dichtheit überprüfe, das muss ich eigentlich nicht mehr erwähnen. Das ist selbstverständlich!

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Die gereinigten Teile werden schön abgeklebt und mit Bremsenreiniger entfettet, äh natürlich erst entfettet und dann abgeklebt!

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Wie nasse Wäsche werden die Teile aufgehängt!

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Am Motorblock werden die Dichtflächen abgeklebt. Ich habe schon bei Ebay Fiat/Lancia Motoren gesehen die sind komplett einfach rot oder schwarz  mit dem Zylinderkopf und den Nockenwellenkästen lackiert worden. Das ist wirklich gemurkst und dann wollten diese Leute auch noch viel Geld haben!

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Die Ölwanne und der Deckel des Motorblocks für Kühlwasser ist auch zum Lackieren vorbereitet worden. Durch die Zerlegung, Reinigung und Lackierung wird der komplette Motor natürlich auch neu abgedichtet. Natürlich auch mit neuen Simmerringen. Ein kompletter Motordichtsatz kostet gerade mal 60€. Das sollte man dafür dann schon ausgeben!

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Mit der Airbrushpistole von Revell und einer Mischung aus Rostschutzfarbe vom Aldi + Härter wird der Block lackiert. Diese Farbe hält 100 Grad aus und ist durch die Mischung mit Härter auch noch gegen Benzin beständig.

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Und? Da habe ich mir eine schöne Farbauswahl gewählt! Zylinderkopf silber, Nockenwellenkästen schwarz und zur Krönung die Ventildeckel mit Ofenrohrlack + Härter lackiert. John Player Design aus den 70’ ern lässt Grüssen!

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Auch die Lichtmaschine wird in ihre Bestandteile zerlegt und in verschiedenen Farben lackiert. Ich gebe mir schon etwas Mühe, auch wenn es nur eine original Maschine gibt. Beim Neuaufbau der Turbomaschine wird dies noch besser!

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Hinten lackiere ich schwarz und vorne erst silber und dann gold.

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So sieht das Getriebe jetzt schön aus, aber die Flansche der Antriebswellen müssen noch lackiert werden.

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Perfekt!

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Wenn ich schon dabei bin, dann wird auch noch der Kupplungsautomat und das Schwungrad lackiert.

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Der Zusammenbau macht jetzt richtig Spass. Da hat sich das Lackieren in unterschiedlichen Farben gelohnt!

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Besser wie neu, mein Fünfgang Getriebe aus der 2. Serie!

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Könnt Ihr die 3 Kerben im Fenster der Kupplungsscheibe sehen. Die OT- Kerbe habe ich rot angemahlt und die 5° und 10° Kerbe gelb.

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Jetzt wird der Motorblock komplettiert. Natürlich mit schönen neuen Dichtungen und Simmerringen. Sämtliche Schrauben, Muttern und Unterlegscheiben wurden vor dem Zusammenbau gereinigt!

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Bevor ich den Motorblock herum drehe, klebe ich die schön lackierte Ölwanne mit Karton und Zeitungspapier ab. Ich will keine Kratzer in meiner neuen Ölwanne beim Zusammenbau machen!

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Das kann sich doch sehen lassen!

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Bei den goldenen Teilen könnte man meinen diese wären goldverzinkt, aber es ist hitzebeständiger Ofenrohrlack!

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Und ein original Vergaser! Leider ohne Düsen, dank meinem Ex- Schrauberkollegen Torsten. Nochmals vielen Dank für die vielen Stolperfallen!

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Die Markierungen an der Zahnriemenabdeckung wurden auch gleich mit gelb und rot angemalt. Da sieht man sofort beim Zündungseinstellen wo man sich befindet!

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Und nun wird das Getriebe mit dem Motor vereint und das komplette Montecarlo Herz zeigt sich!

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Die Zerlegung, die Reinung und das Lackieren waren ein voller Erfolg! So habe ich immer eine original Maschine bereit liegen, sollte einmal ein Montecarlo nicht mehr laufen wollen.

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Jetzt fehlt noch ein neuer Keilriemen und fertig ist die Maschine zum Einbau!

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Und jetzt kommt die Hochzeit!

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Den neuen Motor unters Auto gerollt und den Monte langsam ablassen!

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Ruckzuck ist der Motor in der Karosserie verschwunden und jetzt fällt mir erst einmal die zufällig ausgewählte Farbgebung Schwarz / Rot und Gold auf.

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So, nun noch an der Ölwanne die Abklebung beseitigt und einem Motorstart liegt nichts mehr im Wege, oder?

Doch, ich habe noch keine Auspuffanlage für einen original Motor. In meinem Lager liegt aber noch eine 2-Rohr und eine 4-Rohr Auspuffanlage. Ein alter Fächerkrümmer liegt dort auch noch rum, aber alles verrottet, verrostet und mit Löchern versehen. Im nächsten Kapitel werde ich dies zeigen!