[Lancia-Beta-Bastler]
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Lancia-Beta-Bastler

Turboladerüberholung am Lancia Delta HF Turbo

Am Lancia Delta 1,6 HF Turbo der letzten Serie ist ein Garrett T025 montiert und diesen habe ich schon einmal abgedichtet und neu gelagert. Leider habe ich einen Fehler gemacht und der Turbo drückte immer 1,2 bar. Dabei ist schon die Kopfdichtung durchgebrannt  und der Turbolader schluckt jetzt Öl. Also muss ich ihn nochmals zerlegen, nach dem Fehler suchen und neu lagern. Dafür gibt es bei Ebay Dichtung und Lagersätze zu kaufen die günstig sind.  Klar greife ich bei dem Thema Lancia Delta Restauration etwas vor, aber es passt zum Thema Motorüberholung.

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Zum Ausbau des Turboladers muss die Stossstange, der Kühlergrill und der Kühler ausgebaut werden. Dann ist der Zugang zum Turbolader schrauberfreundlich!

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Der Garrett T025 Lader ist ausgebaut und bereit zum Zerlegen!

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Beim letzten Zusammenbau habe ich einen Fehler gemacht und das Wastegateventil hat nicht bei 0,5 bar geöffnet! Der Lader drückte 1,2 bar, was für den Turbo und für die Kopfdichtung auf Dauer zu viel war.

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Die Unterdruckdose ist so eingestellt das bei 0,5 bar die Kolbenstange sich nach vorne bewegt und das Bypassventil öffnet. Dadurch gelangen die Abgase nicht mehr auf das Schaufelrad des Laders und die Drehzahl der Turbine wird reduziert. Beim Aushebeln der Kolbenstange sehe ich schon meinen Fehler. Die Kolbenstange fluchtet nicht zum Aufnahmestift!

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Drücke ich die Kolbenstange in Richtung Stift passt es, aber die Kolbenstange steht so unter Druck und verkantet!

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Durch das Verkanten der Stange konnte die Druckdose keine Bewegung ausführen und das Bypassventil öffnen. Der Lader lief dadurch auf Volllast und mit voller Drehzahl. Vatal für die Gleitlager und für die Kopfdichtung!

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Das druckseitige Turbinenrad hat an den Kanten auch schon Materialabtrag.

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Und auf der Abgasseite im Gussgehäuse sind Risse entstanden. Hier auf dem Bild kann man gut das Bypassventil zum Umleiten der Abgase sehen. Der weiße Verbrennungsrückstand zeigt, das der Motor auch nicht zu fett läuft, sondern mehr im mageren Bereich. Die eingebaute Zusatzlambdasonde zeigte immer einen fetten Bereich an, was bei Turbomotoren üblich ist.

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Vor dem Zerlegen markiere ich mir die Zusammbauposition.

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Dann trenne ich das Abgasgehäuse!

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Dieser Seegering muss entfernt werden um das Druckgehäuse von der Rumpfgruppe zu trennen.

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Die Rumpfgruppe liegt jetzt vor mir und im Innern sind die Lager und Dichtungen verbaut die ich tauschen muss.

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Mit einem Vielzahnschlüssel kann ich die Gewindemutter von der Welle lösen .

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Danach kann man das Turbinenrad einfach von der Welle ziehen. Wenn nicht dann mit dem Heißluftföhn erwärmen.

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Die Welle vom Turbolader ist mit dem Abgasturbinenrad ein Teil und ein Hitzeschutzblech schützt die Welle und die Lager vor der Hitze der Auspuffgase. Wie man sehen kann ist aber viel Öl ausgetreten und  durch die Temperatur verkokt.

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Die Welle hat ihre besten Zeiten schon hinter sich!

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Jetzt zerlege ich die Rumpfgruppe. Dafür muss ich den kleinen Seegering demontieren.

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Seegering entfernt!

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Abdeckscheibe ziehen!

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O-Ring entfernen!

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Und die Schrauben der Lagerung lösen!

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Die Schrauben sind entfernt!

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Dann baue ich diese Ölscheibe mit Zentrierbuchse aus. Dient wahrscheinlich für das seitliche Axialspiel.

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Und wie man sehen kann ist die Ölscheibe eingelaufen.

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Unter der Ölscheibe befindet sich die erste Lagerbuchse.

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Das ist der Reparatursatz für den Garrett T025 Turbolader. Kostet ca. 30€ im Internet.

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Auf der Welle der Abgasseite befindet sich ein kleiner Dichtungsring. Der Ring sieht wie ein Kolbenring aus. Er dichtet die Welle so ab, das kein Öl in die Abgasseite laufen kann.

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Die Rumpfgruppe ist gereinigt und ich setze die neue Lagerbuchse ein.

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Die Buchse ist eingesetzt!

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Und wird mit dem Seegering gesichert!

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Auf die gereinigte Welle lege ich den Dichtungsring in die Nut ein.

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Jetzt will ich das Hitzeschutzblech auflegen, sehe aber, daß das Loch ausgefranzelt ist. So kann es die Rumpfgruppe nicht vor den Temperaturen im Abgasbereich schützen.

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Auf der Drehmaschine drehe ich einen großen runden Ausschnitt aus.

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Die Bohrung vom Hitzeschutzblech ist extrem vergrößert und mit einer Messingscheibe will ich die Aussparung wieder verkleinern.

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Die Scheibe ist abgesetzt und kann hinter das Blech eingesetzt werden.

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Passt perfekt, aber ob das Messing die hohen Temperaturen stand hält werde ich später noch sehen. Messing schmilzt bei ca. 900°C.

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Ja, für die Ewigkeit ist die Turboladerüberholung nicht.

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Jetzt wird die zweite Lagerbuchse auf der Druckseite eingesetzt

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Und passt!

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Ich setze die neue Ölscheibe mit der Axialbuchse ein.

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Jetzt fehlen noch die Schrauben!

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Festschrauben!

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Neuen O-Ring einlegen.

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Abdeckscheibe einsetzen!

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Und mit dem großen Seegering sichern!

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Der zweite Dichtungsring wird in die Nut der Axialbuchse eingelegt!

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Der Ring dichtet die inner Rumpfgruppe ab. In diesem Bereich wird später das Gehäuse mit Öl geflutet.

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Jetzt den Deckel mit O-Ring auflegen. Ich habe das Deckelloch mit Fett eingeschmiert damit der Dichtungsring leicht in den Deckel gleitet. Keine Gewalt anwenden, ansonsten kann der Dichtungsring brechen.

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Jetzt die Welle in die Rumpfgruppe einstecken. Auch hier verwende ich Fett!

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Darauf achten das der Dichtungsring auf der Welle ins Gehäuse gleitet.

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Das Turbinenrad auf die Welle stecken und mit der Mutter festziehen.

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Und so sieht die überholte Rumpfgruppe aus!

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Diesen O-Ring einlegen!

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Und die Rumpfgruppe in das Verdichtergehäuse stecken und mit dem Seegering sichern.

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Das Abgasgehäuse schmiere ich auf der Dichtfläche mit Kupferfett ein. Anhand vom Markierungsstrich weiß ich ungefähr welche Position es vorher hatte.

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Die Position stimmt!

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Mit den halben Unterlegscheiben wird das Abgasgehäuse festgezogen.

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Das Wastegate Ventil wird montiert und mit dem Druckluftschlauch teste ich es auf Funktion!

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Und siehe da, schon bei 0,5 bar wird die Stange nach vorne gedrückt und öffnet das Bypassventil. Hätte ich den Test lieber schon mal bei der ersten Überholung durchgeführt!

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Jetzt noch den Abgaskrümmer und die Leitung anschrauben.

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Das Rohr mit dem Gummischlauch ist der Ölablauf zur Ölwanne und das Rohr mit dem Stahlschlauch ist der Ölzulauf von der Ölpumpe. Links das verbogene Rohr ist der Kühlwasserablauf. Der Kühlwasserzulauf ist auf dem Bild nicht zu sehen.

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An der verbrannten Krümmerdichtung erkennt man, das die Abgastemperaturen viel zu hoch waren, weil der Turbo 1,2 bar drückte. Original nur 0,5 bar!

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Die Dichtung ist verbrannt!

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Diese Metalldichtungen sind besser und halten höhere Temperaturen stand.

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Jetzt wird der neu gelagerte Garrett Turbolader wieder eingebaut und hat auch über 1 Jahr gehalten aber verbraucht wieder Öl und das Ansprechverhalten wird immer schlechter. Ein neuer China Turbolader liegt  zum erneuten Einbau bereit! Mal sehen ob der China Turbolader besser ist, als der alte Garrett T025 Turbolader!

Ich werde berichten!