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Lancia-Beta-Bastler
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Christine, die böse Beta Berlina Limousine von Peter J.
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Kennt Ihr noch den Horrorfilm von Stephen King aus dem Jahre 1983 “Christine?” Nicht? Okay, ich erkläre Euch kurz einmal die Handlung. Ein junger Mann, der sich nichts zutraut und immer von den anderen gehänselt wird, kauft sich auf dem Schrottplatz einen Oldtimer. Leider weiß er nicht, das der Oldtimer schon mehrere Vorbesitzer ins Grab gebracht hat. Er restauriert den Oldtimer mit viel Liebe und nennt ihn “Christine!” Als ein paar neidische Jungs nachts in die Garage einbrechen und den Wagen demolieren, erwacht Christines Eigenleben auf und repariert sich selbst. Der Oldtimer jagd die Jungs und ermordet sie. Der Charakter des Besitzers verändert sich zum Bösen und zwar jedesmal, wenn er mit Christine fährt. Seine Freundin kann ihn aber aus seinem Wahn zurück holen und beide wollen Christine zerstören. Das Auto merkt dies und es kommt zum Endkampf zwischen Christine und ihrem Besitzer. So in etwa ist die Story vom Horror Film. Aber was hat dies mit der Lancia Beta Limousine von Peter J. zu tun?
Peter J. hat eine Beta Berlina die auch ein horrorartiges Eigenleben an den Tag legt. Aber am Besten erzähle ich Euch diese Geschichte von Anfang an!
Peter hat eine schön gepflegte 1600 Lancia Beta Limousine. Auf meiner HP fand er eine Anhängerkupplung die er bei mir erwarb. Er restaurierte die Anhängerkupplung und kam bei mir mal vorbei, weil sein Standgas nicht einstellbar war. Übrigens stellte ich vom Peter drei Vergaser auf meinem Beta Coupe mit Hilfe meines Messsystems optimal ein. Damit lief zum Beispiel sein Beta Spider optimal, seine Limo zwar auch, aber er hatte kein Standgas.
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Und das ist die schöne 1600 Beta Berlina von Peter .
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Das Standgas einstellen ist doch für mich kein Problem, das kann doch jeder. Einfach an der Schraube drehen und die Drehzahl verändert sich!
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Diesen Vergaser montierte ich doch auf mein Beta Coupe und stimmte ihn perfekt ab. Warum hat er kein richtiges Standgas? Peter hätte es doch einstellen können? Ja und was sehe ich nach dem Demontieren des Luftfilters. Es gibt keine Standgasschraube. Die ist abgefallen! Also aus meinem Lager von einem anderen Vergaser eine geholt und mit einer Kontermutter nach dem Einstellen gesichert. Gut, kann ja mal vorkommen, dachte ich noch. Die Beta Berilina hat aber wie Christine aus dem Horrorfilm sein Eigenleben und hier hätte ich schon merken müssen, das Christine und ich keine Freunde werden!
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Und jetzt zeige ich Euch noch Christine etwas genauer und die schöne Anhängerkupplung, die Peter restauriert und an die Limo montiert hat.
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Die Anhängerkupplung wurde schön lackiert und gleich mit viel Korrosionsschutzfett eingestrichen.
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Die Alusteckdose wurde vom Peter auch wieder gängig und ansehnlich restauriert.
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Und so sah sie früher mal aus!
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Ja, die Berlina hat schon ein futuristisches Armaturenbrett!
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Für ein 40 Jahr altes Auto hat Chritine noch eine tolle gepflegte Innenausstattung!
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Peter J. pflegt seine Christine, aber verdient sie auch seine Zuneigung?
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Teil 2: Der Wahnsinn fängt an!
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Peter J. habe ich mit meinem getunten Beta Coupe fahren lassen und er hat dabei Gefallen an mehr Leistung gefunden und will mehr PS in seine Limo implantieren. Dafür bringt er mir einen 1800 Motor zum Neuaufbauen und Tunen vorbei.
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Peter kommt mit seiner Frau Hildegard und natürlich mit Christine und einem Anhänger stillvoll bei mir an.
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Als erstes fährt er an mir vorbei zum Wenden!
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Aber jetzt hat er es gleich geschafft!
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Die Limo parkt vor meinem Haus mit Hänger. Einen Beta im Anhängerbetrieb sieht man auch nicht so oft!
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Ja und auf der Heckscheibe steht ein schöner Spruch! “Es kann nur Beta werden!” Klar einen Beta sollte jeder mal gefahren haben ist ein tolles Auto, aber der Spuch steht nicht umsonst auf dem Heck von Christine und dann noch im giftigen grün! Ich glaube die Berlina will mich damit schon warnen, aber ich erkenne dies noch nicht!
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Wir schieben den Hänger in den Hof und laden den tollen 1800 Motor ab.
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Peter hat diesen Motor schon vor ein paar Jahren gekauft und wollte ihn schon lange in die Limo einbauen, aber einen alten Motor kann man nicht, oder sollte man nicht ohne ihn zu zerlegen und neu abzudichten einfach so einbauen. Man bedenke, alle Dichtungen sind schon über 40 Jahre alt und damit ist eine Ölleckage schon vorprogrammiert. Das hat auch Peter verstanden und wenn ich diesen Motor zerlegen muss, dann kann er auch gleich etwas getunt werden.
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Der Motor sieht ganz gut aus. Gut, er hat etwas Rost, aber ölverschmiert ist er nicht.
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Ich habe schon 1600 Motoren aufgebaut, aber noch keinen 1800.
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Was für einen Zettel hängt denn da am Motor?
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Peter hat den Motor immer mal durchgedreht, so das die Kolben nicht festrosten. Ganz penibel jedes halbe Jahr. Also eine gute Ausgangsbasis zum Aufbauen!
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Ach ja, Peter will nicht nur einen Tuningmotor haben, sondern noch ein überholtes Fahrwerk. Ausserdem soll die Berlina vorne etwas tiefer werden. Okay, auch dies kann ich durchführen nach Peters Wunschliste!
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Der Hänger ist leer und Peter verabschiedet sich bei mir und wünscht mir noch gutes Gelingen für die speziellen Projekte!
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Ja, vorne sollte die Limo doch etwas tiefer liegen.
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Ich schaue mir den Motor gleich mal etwas genauer an und stelle Einige Schäden fest. Zum Beispiel hier die Buchse des Gasgestänges!
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Gut, dafür habe ich Messingbuchsen in meinem Lager liegen!
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Naja, das Wasserrohr ist innen auch stark angerostet. Bekomme ich aber mit Essigreiniger wieder entrostet. Ich hoffe nur, das kein Loch im Rohr vorhanden ist!
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Die oberen Wasserrohre haben auch Rost! Okay, auch dass bekomme ich in den Griff!
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Teil 3: Fehler Nummer 1, die Schwungraderleichterung!
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Da ich gerade eine neue Frässpindel in meine Fräasmaschine eingebaut habe, will ich als erstes das vergammelte Schwungrad vom 1800 Motor überarbeiten und erleichtern. Mal sehen, was meine Fräsmaschine jetzt kann!
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Auf der Rückseite des Schwungrades sind Ölreste. Stammen bestimmt von einem undichten Simmerring der Kurbelwelle. Kein Problem, der 1800 Motor wird sowieso neu eingedichtet!
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Mal sehen, was das Rad so wiegt!
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Es wiegt 8400 gr, also genauso viel, wie ein 2 Liter Schwungrad. Es hat auch eine 215mm Auflagefläche für die Kupplungsscheibe.
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Mit meiner neu gelagerten Frässpindel macht das Fräsen jetzt sehr viel Spass. Vorher waren Gleitlager in der Spindel verbaut, aber jetzt sind Kugellager von der Lancia Beta Zahnriemenspannrolle verbaut und damit arbeite die Fräsmaschine perfekt! We hätte gedacht, das Lancia Beta Lager auch in eine Fräsmaschine passen!
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Auch die Rückseite des Rades wird extrem erleichtert!
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Nach dem Erleichtern wiegt es nur noch 5040gr. , also über 3000 gr erleichtert!
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Das Schwungrad wird noch statisch ausgewuchtet!
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Bei der Erleichterung achtet ich immer darauf, das keine scharfen Kanten vorhanden sind, sondern immer Radien. damit verringert sich die Bruchgefahr extrem. Bis jetzt ist mir noch kein erleichtertes Schwungrad um die Ohren geflogen!
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Die Auflagefläche der Kupplungsscheibe ist jetzt auch wieder schön geplant worden und eine die Vorspannung für den Kupplungsautomat ist auch wieder vorhanden. Die Vorspannung ergibt sich aus einem 0,5 mm Absatz zwischen Auflagefläche der Scheibe und des Kupplungsautomates. Für diese Arbeit benötige ich zwei volle Tage meiner Freizeit. Macht mir aber auch viel Spass, wenn ich dann das Ergebnis sehe! Bis jetzt ist noch kein Fehler weit und breit zu sehen, aber es bahnt sich eine Katastrophe an! Ich baue einen Motor nicht für ein gewöhnliches Auto auf, sondern für Christine und diese Beta Berlina kann mich nicht leiden, oder besser gesagt, sie will mich leiden sehen!
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Jetzt schau ich mir den 1800 Motor an und bevor ich ihn zerlege sammle ich noch einige technische Daten vom Motor!
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Auf die Kurbelwelle montiere ich eine Gradscheibe zum Feststellen der Steuerzeiten am 1800 Motor.
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Oh, noch ein Defekt am Nockenwellenkasten. An dem ist der Steg zum Festziehen des Ventildeckels gerissen. Muss ich später schweißen lassen.
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Und die Öffnung der Ansaugbrücke zum Vergaser werde ich auf die Größe der Dichtung erweitern!
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Und wie schon mal erwähnt muss ich Messingbuchsen in das Vergasergestänge einsetzen.
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Ich überprüfe auch das Ventilspiel, so das ich später dies auch richtig einstelle. Das Spiel beträgt wie auch an den 2 Litermotoren Einlass 0,4mm und Auslass 0,5mm.
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Ich stell den Motor mit der Messuhr auf OT.
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Gradscheibe auf 0 Grad stellen bei OT.
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Ich drehe jetzt den Motor etwas zurück bis der Tassenstössel nicht mehr vom Nocken des Einlassnockenwelle gedrückt wird. Eine zweite Messuhr positioniere ich auf den Tassenstössel des Einlassventils und drehe jetzt den Motor wieder vor, bis sich der Tassenstössel bewegt. Sichtbar durch die Messuhr.
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Auf der Gradscheibe lese ich 15° vor OT ab. Die Einlassnockenwelle öffnet also 15° vor OT. Das Gleiche mache ich auch an der Auslassnockenwelle. Nach dem Planen des Zylinderkopfes von 1mm tiefer, stimmen die Steuerzeiten mit den original Einstellpunkten nicht mehr. Deshalb muss ich einstellbare Nockenwellenräder verwenden und diese Steuerzeiten die ich ermittelt habe wieder einzustellen.
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Ich hebe den Zylinderkopf vom Motorblock ab!
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Und sehe gleich extreme Rostablagerungen in den Kühlkanälen!
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Mit dem Schraubendreher kann ich sehr tief in die Rostmasse einstechen. Das sieht nicht gut aus!
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Okay, die Kühlkanäle vom Zylinderkopf bekomme ich frei, aber was ist mit dem Motorblock?
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Naja, auf dem ersten Blick sind die Zylinderlaufbahnen noch in Ordnung!
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Auch im Motorblock sind die Kühlkanäle voll mit Rost und der Rost verstopft die Öffnungen und die Kühlkanäle.
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Genau dieses Disaster habe ich schon einmal erlebt, beim Motoraufbau eines Fiat Spider Tuning Motors. Könnt Ihr hier auch mal lesen: Norbert Einhellig und das war auch nicht lustig!
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Oje, und da haben wir den Salat! Die Zylinderlaufbahnen haben Oxydationsspuren. Auch hier ist Wasser eingedrungen!
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Naja, vielleicht läßt sich diese Spuren noch durch Honen herausschleifen.
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Jetzt montiere ich den Seitendeckel des Hauptkühlkanals ab und dahinter verbirgt sich das Grauen!
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Oje, in den Kühlkanälen hat der Rost ganze Arbeit geleistet!
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Hinter der Wasserpumpe sieht es auch nicht besser aus!
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Aber mit meiner Rostbehandlung, also Essigreiniger mehrere Tage einwirken lassen und danach gründlich mit klarem Wasser ausspülen bekomme ich die Kühlkanäle frei. Ich kämpfe also, um das neue Herz für Christine.
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Die Zerlegung und die Reinigung hat schon viel Zeit in Anspruch genommen. Ich hoffe diese Mühe war nicht umsonst!
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Jetzt wird es ernst! Mit einem Innentaster vermesse ich die Zylinderlaufbahnen.
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Diese oberen Oxidationsspuren sind nicht so tief, aber weiter unten fühle ich mit dem Finger eine Vertiefung!
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Mit dem Innentaster vermesse ich die Vertiefung!
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Die Vertiefung ist ein Rostloch mit einer Tiefe von 0,02mm und das ist eindeutig zu viel zum Ausschleifen. Der Block muss also in eine Zylinderschleiferei und dort auf das nächste Übermass ausgebohrt und gehont werden. Dazu muss man noch neue Übermasskolben kaufen. Soll man solch einen Aufwand betreiben bei einem Motor, bei dem schon die Kühlkanäle extrem verrostet sind! Der 1800 Motor ist also keine gute Ausgangsbasis zum Überholen. Diese Überholung würde extrem viel Geld kosten und das Ergebnis könnte negativ ausfallen. Also Finger weg!
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Ist daß das Ende für einen Tuningmotor nach Peters wünschen für die böse Lancia Beta Berlina oder gibt es noch eine andere Lösung? Habe ich das Schwungrad jetzt umsonst erleichtert? War die Motorzerlegung auch umsonst?
Die Auflösung gibt es im nächsten Monat auf meiner Homepage!
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