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Lancia-Beta-Bastler

Lancia Lybra 2,4 JTD

Auf dieser Seite beschreibe ich meine Erfahrungen mit unserem Lancia Lybra 2,4 JTD. Welche Reparaturen erforderlich waren und welche Wartungen ich vorgenommen habe. Links fange ich mit dem Thema Zahnriemenwechsel an. Einfach anklicken und lernen!

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Das ist mein erster Lybra, der gerade mal ein halbes Jahr durchgehalten hat! Es ist ein 2,4 JTD Modell mit 140PS. Ihr denkt jetzt bestimmt, klar hat er nur ein halbes Jahr durchgehalten und dann war der Motor defekt oder er ist durchgerostet oder abgebrannt. Nein nein, das hatte einen anderen Grund!

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Es war ein 2001’er Modell und bot eine sehr gehobene Ausstattung an, was ein deutsches Auto in dieser Klasse nicht bieten kann. Klar er sieht unscheinbar aus, aber das ist es gerade was es ausmacht. “Klasse statt Masse!”, das war der Lancia Spruch aus den 80’zigern. Das trifft auch bei diesem Modell zu. Ich möchte jetzt auch nicht alle Extras aufzählen, aber welches Auto hat schon so einfach ein Telefon eingebaut! Der Lybra hat es!

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 Blaue Alcantara Innenausstattung mit Wurzelholz! Das hat Stil!

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Was mir aber an diesem Modell aufgefallen ist, das im kalten Zustand der Dieselmotor sehr laut geklackert hat. Ob das so richtig war, weiß ich bis heute nicht so genau.  War aber egal, der Motor lief sehr zuverlässig, benötigte kein Öl und hatte genügend Bums. Der Verbrauch lag zwischen 5,5 und 6,5 Liter. Also, sparsam war er auch. Hinten links quietsche ab und zu der Radbremszylinder und vorne links fuhr sich der Reifen innen mehr ab. Ich musste die Spur einstellen und hinten schmierte ich den Radbremszylinder mit Bremsenfett ein.

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Ups, was war denn da passiert? Klar, ein Unfall hat den Lybra zerstört! Ja genau, aber so einfach ist es nicht!

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Es war nachts 3:00 Uhr und wir hörten einen lauten Knall auf der Strasse. Tanja sagte gleich, da ist jemand auf unsere Autos gefahren! Ich schaute aus dem Fenster und sah die Zerstörung. Unser Fiat Brava stand quer auf der Strasse in allen Einzellteilen zerlegt und der davor geparkte Lybra stand  5m mitten auf Straße. Ach Gott dachte ich und wollte sofort dem Fahrer dem dies passiert ist, erste Hilfe leisten. Ich rannte in meinen Schlafklamotten raus und stand ganz alleine auf der Straße, nachts im Winter, um 3:00 Uhr. Es war alles ganz leise, Nebelschwarten fegte durch die Straße und vom Unfallfahrer und Fahrzeug fehlte jede Spur. Mein erster Gedanke war, wer soll das bezahlen, wer macht diese Sauerei weg, wie soll ich heute auf die Arbeit kommen? Ein Auto kann man ja noch verkraften, aber gleich beide Alltagsautos Schrott. Das Einzige, was ich vom Unfallauto fand, waren ein paar rote Kunststoffteile!

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In den Nebelschwarden tauchte ein Auto auf. Eine Frau war mit ihrem Mann, nachts um 3:00 Uhr, noch unterwegs, sah das Chaos und hielt an. Sie erzählte mir, das ihr gerade ein Kleintransporter entgegen gekommen ist, der vorne sehr beschädigt war und stark qualmte. Es sah aus, wie ein Feuerwehrauto. Ich rief die Polizei an und schilderte den Fall und meinte, das der Unfallverursacher eventuell die Feuerwehr war. Sie fragte mich, ob ich getrunken habe, denn ein Feuerwehreinsatz ist nicht gemeldet gewesen. Zwei Polizeiwagen kamen, einer nahm den Unfall auf und der andere startet die Suche nach dem Flüchtling. Es dauerte eine halbe Stunde, dann kam die Polizei zurück, grinste mich an und meinte: “ Wir haben Ihn!”  In der Nachbargemeinde Ebertsheim feierte die freiwillige Feuerwehr Ebertsheim / Quirnheim eine feuchte Weihnachtsfeier. Dort brannte noch Licht und die Polizei unterbrach mal kurz die Feier. Sie fragte, ob die Feuerwehr einen Einsatz gehabt hätte und ob Sie mal die Einsatzfahrzeuge sehen könnte.  Sie gingen in das Feuerwehrgerätehaus und dort stand das völlig demolierte Einsatzfahrzeug und ein betrunkener Feuerwehrmann hatte eine dicke Beule am Kopf. Das Fahrzeug und der Feuerwehrmann waren entlarvt! Der Unfall vollzog sich so: Der betrunkene Feuerwehrmann borgte sich während der Weihnachtsfeier das Einsatzfahrzeug aus und fuhr damit in Schlangenlinien durch die Gemeinden. In Lautersheim fuhr er die Hauptstrasse sehr schnell runter und fuhr mal links und mal rechts. Dann prallte er in den geparkten Fiat Brava und dieser prallte wiederum in den Lybra. Der Lybra wurde durch den Aufprall mitten auf die Straße katapultiert und der Brava stand quer zur Straße. Das Feuerwehrauto paßte nicht mehr durch, so schob der Feuerwehrmann den Fiat gegen die Mauer und begann Fahrerflucht. Er stellte das Einsatzfahrzeug wieder bei der Feuerwehr ab und feierte weiter mit seinen Kameraden, bis die Polizei kam. Vielleicht hatte der Feuerwehrmann etwas gegen italienische Fahrzeuge! Auf jedenfall, sauber aufgeräumt! Der Abschleppwagen war da und ich lud mit dem Abschleppdienst den Fiat Brava auf. Den Lancia fuhr ich in den Hof und kehrte die Straße sauber. Wie ich kehrte, sah ich das beim Nachbarn der Rollladen etwas hochgezogen war und der Nachbar schaute sich das Ganze durch den kleinen Schlitz schon etwas länger an. Der hatte in dieser Nacht auch etwas Unterhaltung. Es war dann so gegen 5:00 Uhr und ich kroch wieder ins Bett und versuchte ein zu schlafen, als es klingelte. Es war die freiwillige Feuerwehr aus Ebertsheim mit ihren Hauptmann. Dieser sah sich den Schaden an und entschuldigte sich mehrmals und bot mir alles an Hilfe an. Schade das auch er nicht sein Wort hielt. Wir mußten den Schaden nach zwei Tagen der Verbandsgemeinde Grünstadt melden. Das hatte noch nicht einmal die Feuerwehr gemacht! Von dem Feuerwehrmann kam auch keine Entschuldigung! Ein Hoch auf die Courage der Feuerwehr!

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Teile vom Feuerwehrauto fand ich und diese wurden von der Polizei beschlagnahmt!

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Durch den Heckschaden wurde das Dach etwas runtergezogen und das Spaltmass der Türen stimmte nicht mehr.

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Die Heckklappe ging nicht mehr zu!

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Und die rechte, hintere Seitentür ging nicht mehr auf! Eine Reparatur war nicht mehr möglich!

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Der gepflegte Fiat, den ich von meinem Opa geschenkt bekommen habe, war , wie man auch als Laie sehen kann, ein Totalschaden. Jetzt mußte ich innerhalb von 14 Tagen zwei neue Fahrzeuge kaufen. Das Geld von der Versicherung bekommt man nicht innerhalb der 14 Tagen, also mußte ich das auch noch vorstrecken. Ich wollte wieder einen Lancia Lybra 2,4 JTD haben und deshalb fuhren wir in ganz Deutschland rum. Dafür mußte ich natürlich auch noch Urlaub nehmen. Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, was für Fahrzeuge im Internet angeboten werden und wie diese dann vor Ort aussehen. Egal was für eine Preisklasse, ob billig oder teuer. Fangen wir mal mit einem teureren Auto an. Lancia Lybra Intensa aus Essen. Es ist ein Sondermodell. Preis 5500€ in einem sehr gepflegten Zustand. Nur so als Beispiel. Mein silberner Lybra hatte 3900€ gekostet und war sehr gepflegt. Also 400 km nach Essen gefahren und da stand er auf einem gepflegten Gebrauchtwagenplatz. Ich ging zum Autoverkäufer mit Migrationshintergrund und sagte ihm das ich gestern angerufen habe für den Lancia. Wir gingen zum Auto und er schloss den Lybra auf. Dann holte er eine Batterie zum starten, den die eingebaute war leer. Hinten war die Stossstange gerissen und die Heckklappe hatte eine Delle. Hinten, rechts war die Kunststoffverkleidung unter der Sitzbank gebrochen. Das Navi war auf dem Armaturenbrett geschraubt und selbst nachgerüstet. Der Händler holte die Schilder und ich konnte eine Probefahrt machen. Dabei stellte ich fest, das die Kupplung am Ende war und der Motor keine Leistung brachte. Beim Bremsen trat ich das Pedal sehr tief und ich hatte fast keine Bremswirkung. Ausserdem quietschten die Bremsen sehr stark. Ich stieg aus und sah das an allen, ich betone nochmals, an allen Rädern die Bremsbeläge bis auf das Eisen heruntergefahren waren. Die Bremsscheiben sah auch dementsprechend aus! Ich sprach mit dem Händler und zeigte Ihm meinen Unmut. Okay, sagte er, nimmst Du den Lancia so wie er ist für 3500€ mit und machst die Reparaturen selbst. Ich sagte dann zu Ihm, ich zahle 5500€, wenn er die Kupplung, Bremsen, stossstange, Delle und den Leistungsverlust reparieren würde. Oh, das war Ihm dann doch zu teuer! Umsonst 800 Km gefahren! Der nächste Lybra stand in Speyer, gerade mal 60km von mir für 1500€. Ich fuhr auch dorthin und kam auch zu einem Händler mit Migrationshintergrund. Das Auto sah von aussen und von innen total runtergelutscht aus. Im Innenraum stank es und eine Reinigung wäre nicht mehr möglich gewesen. Ausserdem wurde in den Lybra Diesel aus versehen Benzin getankt. Er lief jetzt wieder, aber auf eine Probefahrt habe ich verzichtet. Mein Bauchgefühl sagte auch hier “Nein!” Darauf sollte man immer hören! Einen weiteren Lancia sah ich mir an, dieser gehörte einem Lancia Werkstattmeister. Innenausstattung ölig und dreckig, Hinterachse und Radaufhängungen extrem verrostet. hatte ich bis jetzt noch nie gesehen. Ein weiterer bei Frankfurt. Auspuff abgerostet, Kupplung am Ende, Motor ölt aus dem Ladeluftkühler, Ladeluftschlauch geplatzt und bei der Probefahrt hörte er nicht auf zu qualmen. Der Innenraum war nicht gereinigt und der Vorbesitzer muss ein starker Raucher gewesen sein. Aschenbecher und Boden voll mit Zigarettenasche. Ich fragte den Händler, warum er nicht das Auto vor dem Verkauf mal reinigen würde. Er sagte als Entschuldigung, das er nichts vor dem Kauf verändern will, so kann der neue Käufer sehen, wie das Auto vom Vorbesitzer behandelt worden ist. dann stand bei mobile ein grüner Lancia mit schwarzen Dach und einen hellbraunen Lederausstattung für 5500€ drin. Sah von der Farbkombination doch sehr exotisch aus, aber die inneren Werte stimmten. Der stand in Dorsten und das waren wieder fast 400 km. Angerufen und dem Händler gleich noch mal gesagt, das er mir alle Mängel sagen sollte, weil ich bis jetzt nur Schrott angeboten bekommen habe und das die Fahrt sehr weit war. Er teilte mir mit, das hinten rechts eine Delle nicht fachgerecht ausgebeult wurde und das er ein paar Hagelschäden hätte. Ansonsten ist er in einem sehr gutem Zustand. Also hochgefahren zum Autohaus Jeffre in Dorsten und in den Verkaufsraum gegangen. Dort stand ein Porsche, ein Alfa, ein Mustang, eine Corvette in hochglanz poliert, aber kein Lancia Lybra. Er begrüßte mich und machte im Hintergrund einen Vorhang auf und dort stand der Lybra poliert in einem Vorraum. Er gab mir den Schlüssel und sagte ich solle mir ganz in Ruhe das Auto anschauen und sagen wenn ich eine Probefahrt machen will. Wie ich die Türen öffnete kam mir sofort der Ledergeruch entgegen. Gewaschen, poliert, innen gereinigt, so verkauft man richtig Autos. Nach der Begutachtung folgte die Probefahrt ohne Beanstandung. Jetzt ging es noch zur Preisverhandlung und bei einem Preis von 4900€ einigten wir uns. Kurz ein paar Zahlen: Baujahr 2003, 1. Hand und 114 000 Km drauf. Das sind akzeptable Werte. So hatte ich wieder einen Lancia Lybra, der im Alltag sehr viel mitmachen muss.

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So und das ist der Lybra. Klar ist es kein Lancia Beta, aber er hat auch etwas Außergewöhnliches. Es ist mal etwas anderes, als immer nur in die Fresse eines Audi, VW oder Mercedes zu sehen. Er ist auch für mich keine Schönheit, aber häßlich ist er auch nicht. Er ist für mich ein Alltagsauto, sparsam und sehr luxuriös. Er ist was Anderes, wie jeder Lancia! Lancias sind eine Seltenheit auf unseren Strassen und es werden immer weniger!

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Die Farbgebung ist doch auch mal etwas anderes, wie nur silber, schwarz oder weiß!

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Er besitzt  mal runde Formen und keine so eckigen wie z.B. ein Audi!

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Es sind sogar 16” Alufelgen montiert, da benötigt man keine Zubehörfelgen. Diese sehen schon original gut aus!

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Und jetzt zur Lederinnenausstattung. Da sieht man doch die Liebe zum Design. Die Sitze sind mehrfach abgestebt und die Türverkleidungen auch.

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Die Instrumente haben Chromringe und rechts ist das ICS System zu sehen. Telefon, Navi, Cassettenrecorder, CD Player mit 6 fach Wechsler, Bordcomputer und, ......

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Der Innenraum mit braunen Leder, Schwarzen Kunststoff, antrazitfarbenen Kunststoff und etwas Chrom, so muss ein Innenraum aussehen!

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Auch hinten sieht es gemütlich aus. Das sieht man dem Lancia von außen nicht an. Das ist Understatement!

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Von außen zweifarbig und ganz wichtig für den Alltag ist die Anhängerkupplung. (Im Osten auch als Hamsterhaken bekannt) Diese habe ich auch selbst montiert und wie ich das gemacht habe, werde ich in einem anderen Bericht beschreiben. Das war nicht so einfach!

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Zum Vergleich: Dieser Diesel klackert nicht so laut im kalten Zustand, wie mein silberner Lybra. Könnte es sein, das dies ein 20 V Dieselmotor ist und der alte Diesel nur ein 10V. Ich weiß es nicht. Auf jedenfall sind beide Motoren sparsam und haben Dampf. Der grüne sogar etwas mehr, wie der Silberne!

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Ja, und die original Fußmatten waren beim Kauf auch dabei!